Nach unserer Sardinientour Anfang Februar 2020 hatten wir ja schon weitere Touren für März, April und Mai 2020 geplant. Aber die wegen der Ausbreitung des Coronavirus für Italien verhängten Reisebeschränkungen hatten uns einen Strich durch unsere Planung gemacht. Und nach wie vor wissen wir nicht, wann die Beschränkungen, die inzwischen ja für die gesamte EU gelten, aufgehoben werden und wieder eine Sardinientour realisiert werden kann.
Da auch unsere Autotransporte nicht durchgeführt werden konnten, bringt uns die Coronakrise natürlich in arge Bedrängnis, denn es werden immer mehr Hunde und Katzen, die wir in unseren Pflegestellen und Auffangstationen aufnehmen und versorgen müssen. Auch im Canile Arzachena gibt es immer wieder Neuzugänge, so dass die Quarantäneboxen ständig belegt sind. Damit wir für die Neuzugänge keine Zeit verlieren, bis wir sie auf unserer Webseite vorstellen können, versorgen uns die Kolleginnen und Kollegen aus Arzachena ausnahmsweise mit Bildern und Informationen, bis wir hoffentlich bald auch wieder selbst vor Ort sein können.
Am 21. März 2020 wurden in einem Karton fünf Hundebabys gefunden und ins Canile gebracht. Die Babys waren geschätzt maximal drei Wochen alt, konnten noch nicht selbständig essen, sondern mussten mit der Flasche gefüttert werden. Da dies niemand von den Canile-Mitarbeitern leisten konnte, wurde wieder einmal unsere Kollegin in Arzachena um Hilfe gebeten. Obwohl sie schon einige andere Welpen in Pflege hatte, brachte sie es nicht übers Herz, nein zu sagen.
Rund um die Uhr, alle zwei Stunden wurden die Kleinen gefüttert, ihre Bäuchlein massiert und ihre kleinen Popos gesäubert. Doch leider starb bereits nach wenigen Tagen eines der Kleinen. Die anderen vier - zwei Buben Loris und Luce und zwei Mädchen Lara und Licia - entwickelten sich zunächst auch prächtig. Dann Mitte Mai, nachdem wir gerade zuvor schöne Bilder von allen vier Hundekindern erhalten hatten, die traurige Nachricht: Luce und Licia zeigten wenige Tage nach der Erstimpfung plötzlich hohes Fieber mit Erbrechen und Durchfall, und trotz sofortigen Eingreifens unseres Tierarztes verstarben sie nur wenige Stunden nach Auftreten der Symptome. Wir alle - insbesondere natürlich unsere Kollegin, die sich mit so viel Liebe und Hingabe um die Kleinen gekümmert hatte - waren geschockt und konnten es nicht fassen, dass wir die Kleinen verloren hatten. Die Impfung war mit hoher Sicherheit der Auslöser gewesen ...
Lara und Loris erkrankten nicht, und wir gehen davon aus, dass sie weiterhin gesund bleiben, wachsen und gedeihen. Sie sind wirklich entzückende, liebenswerte Hundekinder, die ihr Leben - verwöhnt von unserer Kollegin - in vollen Zügen genießen.
Aber sie können ja nicht ewig in der Pflegestelle bleiben, die nächsten Notfall-Findelkinder, die einen guten Platz brauchen, werden nicht lange auf sich warten lassen. Daher suchen wir nun liebe Familien, die Lara oder Loris ihre endgültigen Zuhause schenken möchten.
Wenn Sie sich ein neues Familienmitglied wünschen und Ihnen bewusst ist, dass Welpen und Junghunde neben viel Freude auch viel Arbeit machen und Verantwortung für ein hoffentlich langes Hundeleben bedeuten, dann freuen wir uns über Ihre Nachricht.
20. Juni 2020:
Lara durfte heute direkt in ihr Zuhause nach Kleinsendelbach ziehen. Sie lebt nun bei einem netten Ehepaar und darf ein Haus mit Garten ihr Eigen nennen. Frauchen ist immer zu hause, so muss Lara selten alleine bleiben. Das Paar hatte schon immer Hunde aus dem Tierschutz (seit 30 Jahren) und auch die Tochter, die mit im Haus lebt hat einen Tierschutzhund. Auf Lara wartet nun ein spannendes neues Leben, lange Spaziergänge und Wanderungen.