Während unserer Sardinientour Mitte November 2018 besuchten wir natürlich auch unsere Partner Paola und Pierpaolo. Sie hatten uns ja schon vorab informiert, dass es einige Neuzugänge gäbe, die sie uns vorstellen wollten. Was dann auch für sie eine Überraschung war, dass zwei Kolleginnen aus Valledoria auftauchten, die etliche Hunde mitbrachten, die wir kennenlernen sollten. Die beiden hatten von unserem Termin in Stintino erfahren und sich dann einfach mal auf den Weg gemacht ... Sie gingen davon aus, dass wir sie nicht wegschicken würden ...
Zu dem Überraschungspaket gehörten auch diese fünf Welpen, zwei Mädchen und drei Buben: Silvia, Sirena, Stone, Severo und Storm. Die fünf Kleinen waren in der Campagna nahe Sedini gefunden worden. Vermutlich hatte man sie dort ausgesetzt. Das ist ja eine beliebte „Lösung“ für unerwünscht geborene Hundekinder, sie "aufs Land" bringen und dort ihrem Schicksal überlassen: verhungern, verdursten, von Wildtieren gefressen werden ...
Die Finder wandten sich dann an unsere Kollegin, die in Sedini lebt, und weil sie selbst keine Welpen aufnehmen und versorgen kann, brachte sie das Quintett nun zu Paola. Und natürlich sagten weder Paola noch wir nein, den Kleinen zu helfen.
Die fünf Geschwister zeigten sich ein wenig schüchtern, aber das war ja kein Wunder. Sie hatten sicherlich keine schöne Zeit hinter sich, die unbekannte Umgebung und dann auch noch so viele fremde Menschen: Das war ihnen wohl nicht geheuer.
13. April 2019:
Der nette Severo durfte vor kurzem auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
Wir wünschen uns nun für ihn eine liebe Familie, die ihm ein gutes Zuhause gibt, in dem er sich sicher und geborgen fühlen darf.
02. Mai 2019:
Severo ist im Gegensatz zu seinen Brüdern Storm und Stone etwas zurückhaltender, aber dennoch ein sehr menschenbezogener und aufgeschlossener Hund. Er versteht sich gut mit anderen Hunden und hat ein gutmütiges Wesen. Er erkundet gerne neugierig die Welt und ist sehr schlau. Severo ist lebhaft und sportlich und er versteht sich sicher gut mit Kindern.
03. Januar 2020: Severo wartet leider immer noch auf sein Traumzuhause. Er ist ein ganz besonderer Hund, der besondere Menschen an seiner Seite benötigt. Diese Menschen sollten hundeerfahren sein, denn Severo ist ein unsicherer Hundemann. Zu seiner Pflegemamma ist er sehr freundlich und ihr sehr zugetan, aber Fremden gegenüber ist er skeptisch, er verbellt sie und, wenn sie ihn zu früh fordern, fühlt er sich bedrängt und geht nach vorne. Erst wenn er angekommen ist, ist er entspannt und zeigt sich als netter Junghund.
Er braucht also starke Persönlichkeiten an seiner Seite, die ihm gewaltfrei vermitteln, dass er sich auf seine Menschen verlassen kann und diese für ihn die Führung übernehmen, und er sich entspannen darf. Auch mit seinen Artgenossen geht er nicht immer sehr feinfühlig um, hier entscheidet die Sympathie. Also rund um eine Aufgabe, die sich hier hundeerfahrenen Menschen stellt.
12. Mai 2020:
Leider hatte Severo immer noch kein Glück. Auf seiner Pflegestelle hat er gute Fortschritte gemacht. Wenn er nicht bedrängt wird, schließt er schnell Freundschaft mit ihm unbekannten Menschen. Mit Leckerchen lässt er sich gut leiten und Spaziergänge meistert er recht stressfrei. Mit den Enkelkindern der Pflegestelle ist er sehr lieb im Umgang und entspannt. Kinder sollten jedoch schon in einem gewissen Alter (ab 6/7 Jahre) sein, um den richtigen Umgang mit Severo verstehen zu können.
Mit den vorhandenen Hunden und auch fremden Hunden klappt das Zusammentreffen gut und das Leben im aktuellen Rudel ist harmonisch. Zu aufdringliche Hunde findet Severo nicht so toll.
Da wir sicher sind, dass sich Severo, wenn er zu den richtigen Menschen kommt, zu einem glücklichen und fröhlichen Hund entwickeln wird, würden wir Severo bei entsprechender Eignung auch erst mal in Pflege geben, um zu schauen, ob das Vorhaben gelingt. Wo sind also diejenigen Rudelführer, die sich um Severo kümmern können und ihn zu einem glücklichen Hund machen? Er kann nach Terminvereinbarung auf seiner Pflegestelle gerne besucht werden.
02. Juli 2020: Nach langem Warten hat Severo endlich sein Traumzuhause gefunden. Er lebt nun im fränkischen Feucht und teilt sich Haus und Garten mit Frauchen, Herrchen und der erwachsenen Tochter. Die Familie hatte bereits einen Hund und nach dem traurigen Verlust sollte ein neuer Vierbeiner die große Lücke füllen. Severo wurde besucht und auf beiden Seiten sprang der Funke direkt über. Severo zeigte sich von seiner besten Seite und der gemeinsame Spaziergang wurde toll gemeistert. Sie waren sich seiner kleinen "Ecken und Kanten" bewusst, doch sie erkannten den tollen Hund in ihm und gaben ihm eine Chance, worüber wir uns sehr freuen.
An dieser Stelle möchten wir Severos Pflegefrauchen danken, bei der er sich durch ihre Engelsgeduld und das tägliche Training zu einem wunderbaren Hund und Begleiter entwickeln konnte.