Auch während der Einschränkungen zur Eindämmung des COVID-Infektionsgeschehens war es in begrenztem Rahmen möglich, sich um ausgesetzte Tiere zu kümmern und auch Tieren, die von ihren Familien abgegeben werden, zu helfen.
So hatte uns Ende März eine unserer langjährigen Kolleginnen, die leider derzeit selbst keine Tiere aufnehmen kann, auf eine schlimme Situation aufmerksam gemacht. Bei einem Bauern, der natürlich wie die meisten Sarden auch Jäger ist, lebten 19 Welpen. Normalerweise verkaufte er die Welpen an Jäger, Schäfer oder andere Bauern oder nutzte den einen oder anderen zum Tausch … Durch die jedoch sehr strikten Ausgangs- und Kontaktsperren, die in den letzten Monaten auf Sardinien galten, war er aber nun auf den Welpen sitzgengeblieben. Zwei der Jagdhundwelpen hatte er leider noch an einen Freund verschenkt, denn was ihnen blüht, können wir uns lebhaft vorstellen. Seinen „Geschäftspartnern“ waren die verbliebenen Welpen nun schon „zu alt“, denn normalerweise werden die Babys ja ihren Müttern schon entrissen, wenn sie gerade mal vier, fünf Wochen alt sind. Was sollte er also nun mit dieser Riesenmenge an „unnützen“ Welpen tun, die er jetzt durchfüttern musste? Wir wollen gar nicht näher darüber nachdenken, was er mit den Kleinen gemacht hätte, wäre nicht durch seine Frau der Kontakt zu unserer Kollegin gesucht worden … Wir hatten auch keine Zeit, lange zu überlegen, es musste schnell gehandelt werden, und glücklicherweise fanden wir rasch eine Unterbringungsmöglichkeit, wo die Kleinen – sieben Mädel und zehn Buben - dann in Sicherheit waren (später kam noch ein achtes Mädel hinzu, das der Mann versteckt gehalten hatte …). Die vier Mütter des großen Welpenrudels sind inzwischen durch uns kastriert worden.
Es gab aber noch eine fünfte Mutter, die erst kurz zuvor neun Babys zur Welt gebracht hatte. (Auch diese Mutter wird kastriert werden.) Mit dem Bauern wurde vereinbart, dass diese Babys noch so lange wie möglich bei der Mama bleiben, aber dann auch durch uns übernommen werden, damit sie eine Chance auf gute Zuhause bei lieben Familien bekommen und nicht irgendwo landen, wo sie wieder zur Zucht, zur Jagd oder als Kettenhund missbraucht werden. Unsere Kolleginnen brachten regelmäßig gutes Futter zu dem Bauern, damit alle Mütter – die durch die vielen Trächtigkeiten recht ausgemergelt sind – etwas zu Kräften kommen konnten.
Inzwischen sind die neun Hundekinder Bartolo, Bea, Belle, Betty, Bimba, Billi, Bob, Boss, Burt auch zu unserer Partnerin nach Sassari umgezogen, wo sie liebevoll betreut werden. Aber wie immer soll die Unterbringung dort nur eine Zwischenstation sein, und so wünschen wir uns, dass die Kleinen so schnell wie möglich nach Deutschland reisen dürfen, um hier ihre Traumzuhause für immer zu finden. Wir wünschen uns liebe Familien, die den Kleinen Sicherheit und Geborgenheit und engen Familienanschluss schenken.
17. Juli 2021:
Burt durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass eine Adoption nicht nur viel Freude bedeutet, sondern auch Arbeit und große Verantwortung mit sich bringt, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
04. August 2021:
Burt lebt nun in Köln bei einer dreiköpfigen Familie. Bruder Bartolo lebt um die Ecke bei der Schwägerin, so sehen sich die Geschwister regelmäßig und können gemeinsam spielen und toben. Frauchen ist von klein auf mit Hunden aufgewachsen. Wenn Burt ausgewachsen ist, dann darf er Frauchen mit in den Stall und bei Ausritten begleiten. Gemeinsame Urlaube sind geplant und falls er mal nicht mit kann, dann freuen sich Bartolo und sein Frauchen auf die Urlaubsbetreuung :-)