Unsere wenigen privaten Pflegestellen im Bereich Arzachena sind voll, aber aktuell ist die Situation wirklich extrem. Durch die mehr als ein Jahr dauernden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind viele Sarden in dramatische wirtschaftliche Notlagen geraten. Und wenn die Menschen selbst nur noch wenig haben, ist für Tiere schon gleich gar nichts mehr da … Daher erreichen unsere Partner immer mehr Hilferufe, und soweit wir es gemeinsam mit unseren Partnern im Großraum Arzachena schaffen, helfen wir auch.
Diese fünf Hundekinder wurden als winzige Babys in der Campagna gefunden. Jemand hatte sie dort mitleidlos entsorgt, sie waren so hilflos und klein, sie hätten unbedingt noch ihre Mama gebraucht. Wenn man sie nicht gefunden und zu unserer Partnerin gebracht hätte, wären sie zweifellos gestorben. Sie waren ausgehungert und durstig und zudem völlig verschmutzt.
Glücklicherweise erklärte sich ein tierliebes Paar, das wir schon seit vielen Jahren kennen, bereit, die fünf Hundebabys in Pflege zu nehmen. Die Kleinen wurden gebadet und von Ungeziefer befreit, es gab gutes Futter, und dann hieß es erst mal „ausruhen“. Inzwischen haben sich die fünf – zwei Mädchen und drei Buben – schon gut erholt. Giulina und Gaia sowie Gabriel, Gianni und Giulio sind fröhliche, hübsche Hundekinder geworden. Ihr Fell ist teilweise noch etwas verstrubbelt, was auf den starken Parasitenbefall zurückzuführen ist, aber bald werden sie rundum wunderschön sein.
Auch wenn sich die Hundekinder in ihrer Pflegestelle sehr wohl fühlen und es genießen, mit den eigenen Hunden und Katzen des Paars zu spielen und zu schmusen, so soll der Aufenthalt dort nur eine Zwischenstation sein. Wir hoffen, dass Giulina, Gaia, Gabriel, Gianni und Giulio bald nach Deutschland reisen können und hier ihre Traumzuhause für immer finden. Wir wünschen uns liebe Menschen für sie, die ihnen engen Familienanschluss schenken. Da die fünf vermutlich einige Maremmanogene in sich tragen, wünschen wir uns außerdem ein entsprechendes häusliches Umfeld sowie Erfahrung mit Herdenschutzhunden bzw. zumindest die Bereitschaft, sich mit den Rassemerkmalen zu befassen und Empfehlungen umzusetzen.
11. September 2021:
Giulio durfte auf seinen belgischen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
Giulio hatte das große Glück, dass er von Sardinien aus direkt in eine Pflegestelle reisen durfte, bei der von vorneherein feststand, dass er dort sein Zuhause für immer finden würde, wenn das Zusammenleben zwischen Ersthündin Nele und ihm gelingt. Seine Pflegeeltern hat der gar nicht mehr kleine Jungspund ratzfratz um die Pfoten gewickelt, so dass er weiterhin in Eupen bleiben darf. Nele versucht er noch von sich zu überzeugen. Nach 6 Jahren als Einzelprinzessin fühlt sie sich gerade etwas benachteiligt und von Giulios einnehmendem Wesen überfordert, aber seine frischgebackenen "Eltern" sind sehr verantwortungsbewußt und haben sich eine Hundetrainerin an ihre Seite geholt, die Ihnen zeigt, dass Herdis und/oder Herdi-Mixe bei der Erziehung eine etwas andere Herangehensweise brauchen, damit sie sich nicht "nur" zu typisch stolzen Herdenschutzhunde entwickeln, sondern auch das Potential zu einem guten Familienhund entfalten.