Nachdem unsere schon für April 2020 geplante Projekt-Gruppentour wegen Corona-Maßnahmen storniert werden musste, war es nun Mitte Oktober endlich soweit: Wir machten uns - allerdings wegen der nach wie vor geltenden Corona-Vorsichtsmaßnahmen - nur in einem kleinen Team - auf nach Sardinien. Von all unseren Partnern und Helfern wurden wir schon sehnsüchtig erwartet, denn es gab so viele Neuzugänge, die wir kennenlernen sollten. Und auch für unsere Katzen und Hunde, die schon auf unserer Webseite präsent sind, wollten wir Zeit haben, um zu sehen, wie sie sich entwickelt haben, und um notwendige Aktualisierungen vornehmen zu können.
Natürlich stand auch der Besuch im Canile Arzachena auf dem Programm, wo wir schon sehnsüchtig erwartet wurden. Während ein Teil des Teams sich auf die Runde durch das Canile machte, um die dort in den Freigehegen lebenden Hunde gegen Parasiten zu behandeln, mit ihnen zu schmusen und neue Bilder und Videos zu machen, blieben zwei von uns zunächst im Quarantänebereich, um die Neuzugänge zu fotografieren. Als wir damit fertig waren, gingen wir dann auch auf das Hauptgelände, wo wir dann die Hunde kennenlernten, die in den Wochen davor schon aus den Quarantäneboxen in die Gehege umgezogen waren.
Zwei dieser Neuzugänge waren Mimmo und Dikki. Sie gehörten mal einem Jäger, der sie aber nicht gebrauchen konnte. So wie die Ruten der beiden Hunde aussehen, sind sie ihnen vermutlich im frühen Welpenalter mit Draht abgebunden worden, damit der lange Teil abfällt und nur noch die Stummel übrigbleiben. Dieses barbarische, für uns unbegreiflich rohe Vorgehen ist bei den sardischen Jägern weit verbreitet.
Die beiden wunderschönen Rüden zeigten sich anfangs recht scheu. Aber so nach und nach siegte dann doch die Neugier, insbesondere der schokobraune Dikki zog immer engere Kreise. Und als er merkte, dass Wolfgang wirklich verlockende Miniwürstchen bereithielt, war für ihn der Bann gebrochen. Diese Leckerchen wollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen, und so blieb er ständig nah bei Wolfgang. Mimmo blieb etwas misstrauischer, wagte sich aber zum Schluss doch auch noch in unsere Nähe.
Mimmo durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
Was Mimmo nun braucht sind Menschen, die ihm Sicherheit und Geborgenheit schenken. In einem Zuhause mit engem Familienanschluss wird Mimmo sicherlich bald Vertrauen fassen und zu einem treuen Begleiter werden.
18. Juni 2021:
Mimmo hat sich gut in seiner Pflegestelle eingelebt. Er ist für seine 7 Jahre sehr agil, fit und spielt gerne mit Artgenossen. Am Hundeeinmaleins wird fleißig geübt. Mimmo ist anfangs etwas schüchtern fremden Menschen gegenüber, aber das Eis bricht schnell, wenn man ihn mit Leckerlis besticht :-)
Der tolle Bube würde sich über ein Zuhause freuen, indem er gefördert wird und bei allen Aktivitäten dabei sein kann. Lange Spaziergänge zusammen mit seinen Zweibeinern stehen ganz oben auf seiner Wunschliste. Ein eigenes warmes Körbchen mit viel Streicheleinheiten das wäre für ihn aber das Größte.
Mimmo kennt Kinder, diese sollten aber schon etwas älter sein. Kleine Kinder findet Mimmo eher suspekt und weiß nicht so recht, wie er mit dem Gewusel umgehen soll. Da in ihm ein gewisser Jagdtrieb steckt, sollten auch Katzen, falls sie in seinem neuen Zuhause leben, sehr hundeerfahren sein.
Durchaus kann Mimmo als Einzelprinz glücklich werden, aber ein erfahrener Hundekumpel wäre natürlich schon klasse. Bei unkastrierten Rüden entscheidet die Chemie, aber ansonsten ist Mimmo da nicht wählerisch.
17. August 2021:
Leider wartet Mimmo immer noch auf sein eigenes Körbchen. Danke an Margareta Kozik, die sich wieder mal die Zeit nahm, um unsere Fellnase Mimmo zu fotografieren. Nun hoffen wir, dass mit Hilfe der Bilder Mimmo sein Zuhause finden wird.
Der Bube ist sehr freundlich und aufgeschlossen, einfach rundum ein lieber Kerl. Seinem Pflegefrauchen folgt er mittlerweile überall hin. Er ist stubenrein und fährt gerne im Auto mit. Mimmo läuft gut an der Leine und orientiert sich dabei sehr an seinem Zweibeiner. Bei entgegenkommenden Menschen, vor allem bei Männern, ist er noch unsicher, aber mit noch etwas Übung wird das auch bestimmt bald gemeistert.
Der tolle Bube hat mit Artgenossen keinerlei Probleme. Er kann gerne als Zweithund zu seiner Familie, aber auch als Einzelprinz wäre er glücklich. Hauptsache endlich ein Körbchen bei seiner eigenen Familie.
Mimmo ist trotz seiner 7 Jahre noch sehr agil und unternehmungslustig. Lange Spaziergänge, Wanderungen und auch noch Hundeschule stehen auf seinem Wunschzettel.
Kinder, die mit im Haushalt leben, sollten etwas älter sein, denn zu viel Gewusel verunsichert Mimmo doch noch sehr. Aber wenn man ihn da gut unterstützt, dann sind Kinder, auch kleinere, okay für ihn. Katzen sollten hundeerfahren sein. Auch hier gilt, wenn man Mimmo langsam heranführt, dann sind Samtpfoten, die zum Haushalt gehören, okay für ihn.
28. Oktober 2021:
Mimmo, der liebevoll auf seiner Pflegestelle „Hausmeister Krause“ genannt wurde, musste etwas länger warten, um in sein eigenes Zuhause ziehen zu dürfen. Der gute Bube stellte keine sonderlichen Ansprüche, Hauptsache geliebt werden. Nun hat er seine Familie in Sugenheim gefunden, dazu gehören Frauchen, Herrchen, 2 Kids, eine ältere Hündin (ebenfalls aus dem Tierschutz) und eine Katze. Mit allen versteht sich Mimmo prächtig. Er taut jeden Tag mehr auf und gewinnt an Selbstvertrauen. Mimmo darf jeden Tag mit Herrchen zur Arbeit und abends trifft sich dann die ganze Familie zum gemeinsamen Gassi. Kuschelrunden sind natürlich auch feste mit eingeplant. Kann Mimmo mal nicht mit zur Arbeit, kann er nach Lust und Laune im Eigenheim bzw. im Garten chillen. Langweilig wird es ihm bestimmt nicht werden, dafür sorgen schon die Kids.
Herzlichen Dank an die Familie, die sich eigens für einen älteren Hund aus dem Tierschutz entschieden hat und unserem Mimmo sein lang ersehntes eigenes warmes Körbchen schenken.
