Das Rifugio der LIDA ist immer voll, aber aktuell ist die Situation wirklich extrem. Durch die über ein Jahr dauernden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind viele Sarden in dramatische wirtschaftliche Notlagen geraten, und sie erholen sich nur langsam davon. Und wenn die Menschen selbst nur noch wenig haben, ist für Tiere schon gleich gar nichts mehr da … Daher landen immer mehr Hunde und Katzen im Rifugio, und die Mitarbeiter sind noch belasteter als sonst.
So auch Elisa und ihre Kinder Easter, Eika, Elliot, Emerson und Everest. Zu dieser Hündin gibt es eine Geschichte: Sie war als noch junge Hündin von einem Schäfer in der Campagna ausgesetzt worden. Die Hündin war von da an auf sich selbst gestellt, versuchte, irgendwie zu überleben. Sie war scheu, aber immer wieder wurde sie von Touristen gesehen, die sie auch in der LIDA meldeten und um Hilfe für sie baten. Und immer wieder wurde versucht, sie einzufangen – ohne Erfolg. Aber durch die Meldungen der Touristen wusste man immer, wo sie gerade war, und so konnte zumindest zugegriffen werden, wenn die Hündin mal wieder Babys zur Welt gebracht hatte. Das soll jetzt nicht missverstanden werden: Hier ging es nicht ums „Absammeln“, um an Welpen zu kommen. Die Sicherung der Welpen war eine präventive Maßnahme, um zu verhindern, dass auch die Welpen verwildern und sich unkontrolliert immer weiter vermehren.
Und auch diesmal, Mitte Mai 2021, war es wieder soweit. Man hatte erfahren, dass die Hündin in einem verlassenen Stallgebäude Welpen zur Welt gebracht hatte. Und dieses Mal glückte es endlich, nicht nur die Babys zu sichern, sondern auch die Mama einzufangen. So kam nun endlich die ganze Familie ins Rifugio.
Mama Elisa ist nach wie vor noch sehr scheu. Sie wird noch viel Zeit und Zuwendung brauchen, um Vertrauen zu fassen. Aber ihre Kleinen entwickeln sich prächtig, und man kann jetzt schon ahnen, was für hübsche Hunde sie werden.
Natürlich soll das Rifugio nun nur eine Zwischenstation sein, denn es kann ein richtiges Zuhause nicht ersetzen kann. Die drangvolle Enge erzeugt im Rifugio noch mehr Stress und Hektik, als man es sonst schon gewohnt war, und den Mitarbeitern bleibt keine Zeit, jedem Hund und jeder Katze die Zuwendung zu geben, die sie eigentlich brauchen. Und so wünschen wir uns für Elisa und ihre Kinder Easter, Eika, Elliot, Emerson und Everest, dass sie das Rifugio schnell hinter sich lassen und nach Deutschland reisen dürfen. Hier sollen sie ihre endgültigen Zuhause bei lieben Menschen finden.
Everest durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
06. September 2021:
Everest ist noch etwas zurückhaltend und er braucht eine liebevolle konsequente Führung. Everest wird nur an Menschen mit Haus und Garten vermittelt, da er sich sehr gerne im Freien aufhält.
26. Dezember 2021:
Everest hat etwas Zeit zum "Ankommen" gebraucht, aber nun hat er sich schon recht gut in das Familienleben integriert. In den ersten Tagen konnte man ihn kaum anfassen, auch Geschirr, Halsband und Leine waren gar nicht sein Ding. Mit dem vorhandenen Hund hat er sich von Anfang an gut verstanden, auch hat er sich an ihm orientiert. Mit den Katzen gab es keinerlei Probleme, diese werden akzeptiert.
Mit Zeit und etwas Geduld hat Everest nun schon tolle Fortschritte gemacht. Er fasst immer mehr Vertrauen zum Menschen und mittlerweile kann seine vertraute Person schon auf ihn zugehen, ohne dass er panisch davonläuft. Auch Streicheleinheiten und Fellbürsten genießt er mittlerweile. Das Geschirr lässt er sich brav anziehen und die Spaziergänge meistert er bereits bestens.
Im Haus ist er ein ganz braver und ruhiger Mitbewohner. Er ist stubenrein, lässt sich rufen, er bellt nicht und kann auch gut alleine bleiben. Im Garten ist er sehr gerne und genießt das toben mit dem vorhandenen Hund.
Nun fehlt nur noch eine tolle Familie, die Everest weiterhin auf seinen Weg begleitet.
Für Everest suchen wir hundeerfahrene Menschen, die ihm einfühlsam und mit Geduld zeigen, wie schön ein Hundeleben sein kann. Ein Haus mit gut umzäunten Garten ist hier eine Voraussetzung für eine Vermittlung. Ein souveräner Zweithund wäre toll.
Wenn Everest Ihr Herz berührt, freuen wir uns über Ihre Nachricht.
Everest lebt nun in Neuendettelsau. Mit Frauchen und Herrchen wohnt er in einem Haus mit großem Garten. Frauchen arbeitet selbstständig von Zuhause aus, sodass der Bube nie lange alleine bleiben muss. Die Familie hatte ihr Leben lang Hunde und bringt dementsprechend viel Erfahrung mit. Everest war ein sehr ängstlicher Hund, die Pflegefamilie hat tolle Arbeit geleistet. Einen besonderen Dank geht auch an die neue Familie, die sich trotz seiner anfänglichen Zurückhaltung für Everest entschieden haben. Die erste Rückmeldung sind durchaus positiv: "Es klappt alles wunderbar, wir sind begeistert, er passt vom Wesen super zu uns. Er ist nachts total ruhig lässt sich schon etwas streicheln und heute Morgen hat er mich schon mit leicht wedelnden Schwanz begrüßt!". Das freut uns sehr zu hören. Hier kann Everest endlich Vertrauen fassen und zur Ruhe kommen. Wir wünschen eine schöne gemeinsame Zeit!