Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Die Touristensaison ist zwar vorbei, während der immer viele Tiere abgegeben werden, die von Touristen gefunden wurden. Aber die Hilferufe von Privatleuten, die ihre Tiere abgegeben wollen, nehmen wieder zu. Denn die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, sind noch lange nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und von den Helfern der LIDA werden natürlich auch weiterhin zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.
Die kleine Tamara hatte mit Sicherheit mal eine Familie, denn Yorki-Mixe sind definitiv keine klassischen Streunerhunde. Aber oft werden sie nur „geliebt“, während sie noch babyhaft goldig und knuffelig sind und sich in der Handtasche tragen lassen. Wenn sie dann zwar immer noch klein, aber eben nicht mehr „süß“ sind und dann sogar noch trächtig werden, weil man kein Geld für eine Kastration ausgeben wollte, landen sie eben doch auf der Straße. Oder wie Tamara und ihre Babys in der Campagna im Gestrüpp inmitten von Müll …
Glücklicherweise wurden sie entdeckt und von tierlieben Menschen ins Rifugio der LIDA gebracht. Dort ist die kleine Familie nun in Sicherheit und kann sich von den Strapazen erholen.
Aber das Rifugio ist kein Ersatz für ein richtiges Zuhause, und den Mitarbeitenden fehlt bei der Menge der zu versorgenden Hunde und Katzen einfach die Zeit, jedem Tier die individuelle Zuwendung zu geben, die es brauchen würde.
Für Tamara und ihre Kinder Taiga, Tanina, Top und Trilly wünschen wir uns, dass sie bald nach Deutschland reisen können. Hier sollen sie dann ihre Traumzuhause finden bei lieben Menschen, die ihnen Sicherheit, Geborgenheit und engen Familienanschluss schenken.
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass Hunde nicht nur viel Freude bringen, sondern auch Arbeit und große Verantwortung bedeuten, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
08. Januar 2022:
Die kleine Trilly, die in Kiwi umbenannt wurde, hat ihr Zuhause in Auggen nahe der Schweizer Grenze gefunden. Nach dem Tod des letzten geliebten Vierbeiners stand für die dreiköpfige Familie, bei der Kiwi nun lebt, schnell fest, dass sie sich ein Leben ohne Hund nicht vorstellen können und wollen. Kiwi durfte auf direktem Wege von Sardinien kommend einziehen und genießt die Aufmerksamkeiten und Zuneigungen ihrer Menschen schon sehr. In Haus und Garten weht nun ein frischer Wind und Kiwi hat sich gut eingelebt. Auf sie warten viele tolle Ausflüge, die Hundeschule und alles, was Mensch und Hund zusammen Spaß macht.