Im 2. Quartal 2021, als noch immer ist kein Ende der Corona-Krise in Sicht war, Corona-Maßnahmen das Leben einschränkten und die Hilfen für herrenlose Tiere nur sehr begrenzt möglich waren, hatte man über unsere Partner in Stintino ein größeres Projekt an uns herangetragen: Es ging um die Hilfe für Streunerhunde, die sich bei einer Strafkolonie im Zentralbereich von Sardinien angesiedelt hatten. Die erwachsenen Hunde sollten alle kastriert werden, um so den Vermehrungskreislauf zu unterbrechen und die Population zu begrenzen. Für zahlreichen Welpen, knapp 20 an der Zahl, die noch zu jung waren, um kastriert zu werden, und daher bei einem Verbleib in der Kolonie das Vermehrungsproblem erneut in Gang setzen würden, erklärten sich Paola und Pierpaolo bereit, sie in ihre Obhut zu nehmen. Und wir sagten zu, in gewohnter Weise zu unterstützen, d. h. Kosten zu tragen und gute Familien für die Welpen zu finden. In einem zweiten Schritt sollten die erwachsenen Hunde aus der Kolonie geholt werden, die besonders menschenbezogen und somit familienfreundlich sind.
Alles lief ziemlich gut nach Plan. Doch dann der Schock: Es war den Leuten vor Ort nicht gelungen, alle erwachsenen Weibchen einzufangen und kastrieren zu lassen. Als wir informiert wurden, war es auch schon zu spät, noch operativ einzugreifen. Also holten unsere Partner auch diese Weibchen noch nach Stintino, und innerhalb weniger Tage kamen dann etliche Welpen zur Welt
Eines dieser Weibchen ist Marta. Sie und ihre drei hübschen Kinder Melissa, Muro und Malto lernten wir dann während unserer Projekttour Anfang September kennen. Marta ist noch recht scheu, sie hat wahrscheinlich ihre Erlebnisse mit Menschen während ihrer Zeit auf der Straße noch nicht vergessen. Sie braucht noch etwas Zeit, um richtig Vertrauen zu fassen. Ihr Töchterchen und ihre Söhne sind liebenswerte, etwas schüchterne, aber freundliche Hundekinder. Katerchen Julius kümmerte sich während der Fotoaktion sehr lieb um die Kleinen, die ihn auch sehr interessant fanden.
Auch wenn sich alle im Rescue sehr wohl fühlen, so ist es nun doch an der Zeit, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. So schnell wie möglich möchten wir Marta und ihre Kinder Melissa, Muro und Malto nach Deutschland holen, damit sie hier ihre Traumzuhause für immer finden können. Wir wünschen uns für alle ganz liebe Menschen, die ihnen engen Familienanschluss bieten.
14. Januar 2022:
Leider warten Melissa, Malto und Muro immer noch auf ihre Chance, nach Deutschland in ein neues Leben reisen zu können.
Melissa durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen.
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass eine Adoption nicht nur viel Freude bedeutet, sondern auch Arbeit und große Verantwortung mit sich bringt, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
10. Februar 2022:
Melissa lebt nun in Nievern an der Seite von Hündin Nala, die im Januar 2019 von proTier e.V. adoptiert wurde. Der Wunsch nach einem Zweithund war schon länger da und konnte nun endlich erfüllt werden. Das Ehepaar wohnt mit ihrer 18-jährigen Tochter in einem Haus mit Garten. Frauchen arbeitet Teilzeit, sodass die Hunde nie zu lange alleine bleiben müssen. Campingurlaube sind geplant, wo beide Hunde mit dürfen. Die beiden verstehen sich übrigens super, wie man auf den Fotos sehen leicht erkennen kann. Wie schön! Wir wünschen alles Gute!