Nach einem Jahr war es Ende Oktober 2021 endlich wieder soweit: Eine kleine Gruppe unseres Teams machte sich auf zur gemeinsamen Projekttour. Alle unsere Partner erwarteten uns schon sehnsüchtig. Und wir freuten uns natürlich darauf, unsere "alten Bekannten" wiederzusehen sowie die zahlreichen Neuzugänge kennenzulernen, die man uns schon avisiert hatte.
Zu den Neuankömmlingen, die man uns in der LIDA vorstellte, gehörten diese vier Geschwister: Dorina und ihre Brüderchen DonDiego, Dadito, Doc. Der LIDA war gemeldet worden, dass im Industriegebiet eine herrenlose Hündin beobachtet wurde, die in einer im Bau befindlichen Lagerhalle Babys zur Welt gebracht hatte und die Kleinen dort versorgte. Die Babys waren nun aber schon ein paar Wochen alt und die Gefahr bestand, dass sie aus der Halle herauslaufen und ihnen dann etwas zustoßen könnte. Schließlich gab es dort ja einigen Verkehr, und nicht jeder Auto- oder LKW-Fahrer achtet auf kleine Hunde … Also machten sich die LIDA-Mitarbeiter auf den Weg, um die Hundefamilie zu sichern. Leider gelang es nicht, der sehr scheuen Mutterhündin habhaft zu werden, aber die sechs Kleinen konnten alle eingefangen werden. (Es wird natürlich weiterhin versucht, auch die Mutter zu fangen, damit sie zumindest kastriert werden kann. Aber wir wissen ja, dass diese Streunerinnen sehr clever sind und sie es einem sehr schwer machen …)
So kamen also die sechs Kleinen ins Rifugio, wo sie in Sicherheit waren. Sie wurden liebevoll gepäppelt und entwickelten sich prächtig. Zwei der hübschen Hundekinder haben auch schon gute Zuhause in Italien gefunden. Für die verbliebenen Geschwister Dorina, DonDiego, Dadito und Doc wurden wir um Hilfe gebeten. Denn das Rifugio ist derzeit wieder mal übervoll. Nach wie vor werden alle Hunde gut versorgt, aber es fehlt den Mitarbeitern einfach die Zeit, jedem Hund und jeder Katze die Zuwendung zu schenken, die sie eigentlich brauchen.
So schnell wie möglich möchten wir die vier Hundekinder deshalb nach Deutschland holen. Hier sollen sie ihre Traumzuhause für immer finden bei lieben Menschen, die ihnen engen Familienanschluss schenken.
19. März 2022:
Dorina durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen.
25. März 2022:
Dorina lebt nun seit einer knappen Woche mit ihrer Pflegefamilie und dem 10 Monate alten Familienhund zusammen. Tag für Tag gewöhnt sie sich mehr an das Leben in einer fünftköpfigen Familie mit drei Teenagern und das lebhafte Treiben im Haus. Sie bleibt dabei meist ruhig und gelassen und beobachtet gerne von ihrem Platz aus.
Die tolle Maus ist außerdem schon stubenrein. Immer mehr genießt sie die Streicheleinheiten der Familienmitglieder und zeigt vorsichtiges Interesse an den Abläufen im Haus. Ihre Pflegeschwester ist ihr oftmals noch zu wild. Dorinchen, wie sie liebevoll genannt wird, liebt den Garten und liegt dort gerne auf einem Hügel. So hat sie alles im Blick :-) Das Laufen an der Leine klappt schon sehr gut. Sie ist gerne in Wald und Wiesen unterwegs und orientiert sich dabei an ihrer Familie. Dorina bezaubert mit ihrem sensiblen Wesen und zeigt sich als unabhängiger und sehr intelligenter Hund, der sein Herz nicht leichtfertig verschenkt. Wer es gewinnt, bekommt einen treuen Begleiter fürs Leben. Um ihr „Köfferchen“ auszupacken, braucht sie noch Zeit und die richtigen Menschen an ihrer Seite. Ihre Fellzeichnung und ihre wie in Schokolade getunkten Ohren machen sie zu einem bildhübschen Hundekind, das bereit ist, ins Leben zu starten.
Ganz wichtig steht auf Dorinas Wunschzettel, dass im neuen Zuhause unbedingt ein Grundstück/Garten vorhanden sein sollte. Sie liebt es im Draußen zu sein und alles zu beobachten. Das braucht diese tolle Maus einfach, um glücklich sein zu können :-)
29. März 2022: Dorina, die nun Yuna heißt, hat es ihrem Aussehen und ihren Maremmano-Genen zu verdanken, dass sie ihre Köfferchen packen, um nach Bonn ins neue Zuhause umziehen zu dürfen :-)
Frauchen entdeckte Yuna online. Ihre äußerliche Ähnlichkeit zur vorherigen 8-jährigen Hündin Emma und auch die Beschreibung ließen meinen, dass es sich sozusagen um Emmas Zwilling handeln könnte. So fackelte Frauchen nicht lange, nahm Kontakt mit der zuständigen Vermittlerin auf, alle Formalitäten wurden in Windeseile erledigt, und als dann auch noch die Vorgespräche mit der Pflegestelle perfekt liefen ... da war sofort klar, dass die Maus in das neue Zuhause passt.
Alles was ein Herdenschutzhund so braucht ist im neuen Zuhause vorhanden: Ein großes, voll eingezäuntes Grundstück und ganz wichtig - das richtige Gefühl und die Liebe für diese Rasse. Herzlichen Dank an die Familie, dass alles so unkompliziert verlaufen ist und Yuna die nötige Zeit bekommt, um sich einzuleben :-)