In einem der Dörfer im Großraum Sassari hatten zwei Tierschützerinnen etliche Hunde beobachtet, die sich auf einem mit Gestrüpp überwucherten Gelände am Dorfrand, auf dem auch immer wieder illegal Schrott und Müll abgeladen werden, niedergelassen hatten. Die Hundegruppe bestand aus einer Setterhündin, die gerade Welpen zur Welt gebracht hatte, einer jungen Tochter aus dem vorherigen Wurf der Settermama sowie drei Junghunden, die man wohl dort ausgesetzt hatte.
Die Tierschützerinnen fütterten die Hunde an, bis sie so zutraulich waren, dass sie sich auch einfangen ließen. Aber die Hunde mussten nicht nur einfach in Sicherheit gebracht werden, weil die Gefahr bestand, dass man sie vergiften würde, sondern die jungen Weibchen sollten auch schnellstens kastriert werden, um ein weiteres Anwachsen der Gruppe durch zig Welpen zu verhindern. Und auch die frischen Welpen der Settermama sollten nicht auch verwildern und in wenigen Monaten dann wiederum für Nachwuchs sorgen ...
Die Settermama mit ihren Babys aus dem Dornengestrüpp zu bergen, war die schwierigste Aufgabe. Aber sie gelang, und die Mama und ihre Kleinen kamen zu unserer Partnerin Paola in Obhut. Ihre Junghund-Tochter Jade sowie das Geschwistertrio Jack, Jane und Jasmine wurden von unserer Kollegin Ale in Obhut genommen, obwohl ihre wenigen Gehege eigentlich schon voll waren.
Alle Beteiligten waren sehr froh, dass das Gelände nun erst mal "hundefrei" ist ... Aber es wird weiter im Blick behalten, denn natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass irgendwann wieder Hunde dort ausgesetzt werden ...
Wie gut es zudem war, dass man die Settermama und ihre Babys in Sicherheit gebracht hatte, wurde besonders klar, als man sich die Kleinen näher anschaute: Es waren nur zwei Buben, aber sechs Mädchen … Nicht auszudenken, zu wie vielen weiteren Welpen das in nur wenigen Monaten geführt hätte, wäre die Familie in dem Gelände geblieben … Aber glücklicherweise hatte das Schicksal es anders gelenkt.
Joya und ihren Babys geht es gut, die Kleinen entwickeln sich prächtig. Wer der Papa ist, wissen wir ja nicht, aber allesamt sind Janna, Jara, Jole, Jordi, Juana, Julia, Juliana und Julius sehr hübsche Hundekinder.
Obwohl es noch eine Weile dauern wird, bis die Kleinen alt genug sein werden, um nach Deutschland zu reisen, stellen wir sie jetzt schon vor. So haben sie, wenn es soweit ist, vielleicht die Chance, direkt – ohne weiteren Umweg über eine Pflegestelle – bei ihren endgültigen Familien einzuziehen. Wir wünschen uns für Mama Joya und ihre Kinder liebe Menschen, die ihnen engen Familienanschluss schenken. Aktive Menschen, die viel in der Natur unterwegs sind, wären sicherlich ideal für die rassetypisch bewegungsfreudigen Hunde. In jagdliches Umfeld werden sie nicht vermittelt.
14. Mai 2022:
Jordi wurde mit großer Freude erwartet und konnte direkt in sein Zuhause nach Köln ziehen. Er lebt dort bei einem sportlichen Paar in Feldnähe. Er hat seine Familie in Windeseile um die Pfoten gewickelt. Er liebt es zu Kuscheln oder faul in der Sonne zu liegen. Über die Felder zu flitzen macht natürlich auch großen Spaß. Wir wünschen viele schöne Jahre miteinander.