Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Es vergeht kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden oder abgegeben werden. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und von den Helfern der LIDA werden natürlich auch weiterhin zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.
Diese noch junge Hündin hatte Glück im Unglück: Sie war ganz plötzlich zwischen parkenden Autos hindurch auf die Fahrbahn einer vielbefahrenen Straße gelaufen und die Fahrerin des entgegenkommenden Autos hatte sofort voll gebremst. Aber sie konnte nicht mehr verhindern, die Hündin doch noch anzufahren. Die Autofahrerin kam dem Kleinen sofort zu Hilfe, lud sie in ihr Auto und brachte sie zum Rifugio.
Dort wurde die Hündin im Ambulatorio sofort versorgt: Sie hatte Wunden an den Pfoten und am linken Vorderbein. Die Wunden wurden gereinigt, die Hündin bekam ein Antibiotikum, um eine Entzündung zu verhindern, sowie Schmerzmittel. Die Hündin war natürlich noch ganz verstört. Aber sie erholte sich dann unter der liebevollen Betreuung sehr schnell, und es wurde glücklicherweise keine weiteren Verletzungen festgestellt.
Tina, wie die hübsche Hündin genannt wurde, ist sehr freundlich und genießt die Zuwendung, die man ihr schenkt. Ob sie weggelaufen war oder ausgesetzt wurde, wissen wir nicht. Sie war nicht gechippt, so dass auch kein Besitzer ausfindig gemacht werden konnte.
Natürlich soll das Rifugio auch für die liebe Tina nicht die Endstation sein. So schnell wie möglich möchten wir sie nach Deutschland holen. Wir wünschen uns für Tina Menschen, die ihr ein Traumzuhause für immer mit engem Familienanschluss schenken möchten. Eine aktive Familie, die viel in der Natur unterwegs ist, wäre für Tina sicherlich ideal. In ein jagdliches Umfeld wird Tina nicht vermittelt.
14. Mai 2022:
Tina durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen.
11. Juni 2022:
Die hübsche Tina macht große Fortschritte in ihrer Pflegestelle. Nach der Ankunft in Deutschland war sie noch stark verunsichert und fand vieles unheimlich. Mittlerweile hat sie entdeckt, dass es ganz schön ist bei einem vertrauten Menschen zu leben und zeigt ihre fröhliche Seite. Vor allem liebt sie Artgenossen, denn Tina ist eine ausgesprochen verträgliche Hündin. Im gesicherten Freilauf wetzt sie mit anderen Hunden um die Wette. Tina ist nun auch stubenrein und kann entspannt eine gewisse Zeit alleine bleiben. Sie ist eine sanfte Seele, die jede Tag weiter Vertrauen zu ihren Menschen aufbaut. Einfach schön, ihr dabei zuzuschauen, wie sie die schönen Seiten des Lebens entdeckt! Momentan wird an der Leinenführigkeit und dem Rückruf gearbeitet.
Für die bezaubernde Hündin suchen wir ein ruhiges Zuhause, in dem weiter viel Hundekontakt gewährleistet ist, zum Beispiel durch den Besuch in organisierten Hundefreiläufen. Die junge Hündin braucht außerdem noch weiter Unterstützung bei manchen neuen Situationen. An der Seite ihres Pflegefrauchens hat sie sogar die erste Fahrt in der Straßenbahn gut gemeistert. Sie braucht also Menschen, die mit viel Verständnis und Souveränität ausgestattet sind, Tina weiter fördern und eine sanftmütige und lauffreudige Wegbegleiterin suchen.
11. Juli 2022:
Die freundliche Tina darf sich über ein tolles Zuhause als Zweithund in Mainz freuen. Ihr neues Herrchen hat im letzten Jahr den kastrierten Rüden Shiro von proTier adoptiert. Da dieser andere Hunde liebt und das gleiche auf Tina zutrifft, wurde ein Treffen organisiert. Nun, es passte zwischen den Fellnasen wie auch mit den Menschen. Die lauffreudige Tina, die nun Lola gerufen wird (in Anlehnung an den Kinohit „Lola rennt“), hat im neuen Zuhause bereits viel Spaß. Da wartet der gesicherte Hundefreilauf zum Toben genauso wie die gemütliche Couch zum Chillen. Ihr Herrchen arbeitet von zuhause aus, wobei die Hunde ihm Gesellschaft leisten. Seine Eltern stehen als Hundesitter auch zur Verfügung und haben sich sehr über den neuen Familienzuwachs gefreut. Tina hat wirklich eine ganz wunderbare Entwicklung hingelegt: Vom ängstlichen zitterndem Mäuschen aus dem Video im Tierheim, ist eine aufgeschlossene lebensbejahende Hündin geworden. Unserem Pflegefrauchen in Köln sei an der Stelle ein dickes Lob ausgesprochen. Und dem neuen Herrchen wünschen wir mit unseren zwei ehemaligen Schützlingen ganz viel Freude!