test

Ginger (14.07.)


Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Es vergeht kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden oder abgegeben werden. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und von den Helfern der LIDA werden natürlich auch weiterhin zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Am 10. Oktober 2021 erhielt die LIDA einen Anruf: Ein Mann, der mit seinem Hund an dem Kreisverkehr am Ortseingang von Olbia spazieren ging, hatte aus den Brombeerbüschen, die hinter der Leitplanke wuchern, leises Wimmern und Fiepen gehört. Marko machte sich sofort auf den Weg, und er fand fünf neugeborene, schon unterkühlte Hundebabys … Irgendjemand hatte sie wohl direkt nach der Geburt ihrer Mutter entrissen und die Kleinen wie Müll weggeworfen. Was für ein abscheuliches Verhalten. Da wird die Kastration als „wider die Natur“ und „nicht von Gott gewollt“ abgelehnt … aber dieser Gott soll es gutheißen, wenn wehrlose, aber fühlende Geschöpfe wie der letzte Dreck behandelt, weggeworfen und dem sicheren Tod überlassen werden? Diese Einstellung macht uns fassungslos, und dafür gibt es keine Entschuldigung, zumal die LIDA – in Zusammenarbeit mit der Comune – schon seit längerer Zeit kostenlose Kastrationen für die Hunde mittelloser Menschen anbietet.

Die Kleinen wurden sofort zu einer Helferin der LIDA gebracht, aber leider schafften es drei der Babys nicht. Zu geschwächt und unterkühlt hatten sie keine Chance zu überleben. Lediglich zwei Buben, Ginger und Glace genannt, entwickelten sich dank der liebevollen Pflege in schönem und sauberem Umfeld gut und sind inzwischen zu hübschen Hundekindern herangewachsen. Inzwischen sind sie auch aus der Pflegestelle umgezogen ins Rifugio. Aber da sollen sie wirklich nicht lange bleiben. Denn nachdem sie ihre ersten Lebensmonate so familiär verbringen durften, ist das Käfigleben nun wirklich ein Riesenschock. Wir wünschen uns deshalb sehr, dass Ginger und Glace bald nach Deutschland reisen können. Hier sollen sie dann ihre Traumzuhause finden bei lieben Menschen, die ihnen engen Familienanschluss geben. Rassetypisch sind sie aufgeweckt und bewegungsfreudig, aktive Familien, die viel mit ihnen in der Natur unterwegs sind, wären daher ideal. Um Missverständnisse zu vermeiden: In jagdliches Umfeld werden Ginger und Glace nicht vermittelt.

Wenn Sie Ginger oder Glace ein liebevolles Zuhause schenken möchten und Ihnen bewusst ist, dass Welpen und Junghunde nicht nur viel Freude bringen, sondern auch Arbeit und große Verantwortung bedeuten, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.



14. Mai 2022:
Ginger durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen.

04. Juni 2022:


Ginger hat sich gut in seiner Pflegestelle eingelebt, Fremden gegenüber ist er anfangs noch zurückhaltend. Mit dem vorhandenen Hund und den Katzen ist das Zusammenleben kein Problem. Das Vertrauen zu seiner Pflegefamilie wächst Tag für Tag und er genießt die Kuscheleinheiten auf dem Sofa. Ginger ist bereits stubenrein auch an der Leine laufen funktioniert mittlerweile sehr gut.

Ginger ist ein lieber Hund, für den wir nun liebe, hundeerfahrene Menschen suchen, die ihm mit ein wenig Geduld und viel Liebe auf seinem Weg begleiten und ihm Sicherheit geben. Auch ein zweiter, souveräner Hund an seiner Seite wäre sicherlich toll, ist aber kein muss.

Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass eine Adoption nicht nur viel Freude bedeutet, sondern auch Arbeit und große Verantwortung mit sich bringt, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.

14. Juli 2022:
Ginger hat es schlau gemacht und muss nicht mehr umziehen. Er hat alle Zwei- und Vierbeiner der Pflegestelle um die Pfote gewickelt und darf in Osterby bleiben, an der Seite von Hund Liam, der nun Theo heißt (adoptiert 2020 von proTier e.V.)

Ginger lebt nun bei einer vierköpfigen Familie, einem Hundefreund und zwei Katzen. Frauchen arbeitet als Agraringenieurin und die Hunde dürfen sie immer mit zur Arbeit begleiten. So müssen sie selten alleine sein. Auch wird es gemeinsame Urlaube geben, auf die sich schon alle sehr freuen.
 
Joomla 1.5 Templates by Joomlashack