Im 2. Quartal 2021, als noch immer kein Ende der Corona-Krise in Sicht war, Corona-Maßnahmen das Leben einschränkten und die Hilfen für herrenlose Tiere nur sehr begrenzt möglich waren, hatte man über unsere Partner in Stintino ein größeres Projekt an uns herangetragen: Es ging um die Hilfe für Streunerhunde, die sich bei einer Strafkolonie im Zentralbereich von Sardinien angesiedelt hatten. Die erwachsenen Hunde sollten alle kastriert werden, um so den Vermehrungskreislauf zu unterbrechen und die Population zu begrenzen. Für zahlreichen Welpen, knapp 20 an der Zahl, die noch zu jung waren, um kastriert zu werden, und daher bei einem Verbleib in der Kolonie das Vermehrungsproblem erneut in Gang setzen würden, erklärten sich Paola und Pierpaolo bereit, sie in ihre Obhut zu nehmen. Und wir sagten zu, in gewohnter Weise zu unterstützen, d. h. Kosten zu tragen und gute Familien für die Welpen zu finden. In einem zweiten Schritt sollten die erwachsenen Hunde aus der Kolonie geholt werden, die besonders menschenbezogen und somit familienfreundlich sind.
Alles lief ziemlich gut nach Plan. Doch dann der Schock: Es war den Leuten vor Ort nicht gelungen, alle erwachsenen Weibchen einzufangen und kastrieren zu lassen. Als wir informiert wurden, war es auch schon zu spät, noch operativ einzugreifen. Also holten unsere Partner auch diese Weibchen noch nach Stintino, und innerhalb weniger Tage kamen dann etliche Welpen zur Welt.
Eines dieser Weibchen ist Malika. Sie und ihre sieben Babys lernten wir dann während unserer Team-Arbeitsreise Ende Oktober 2021 kennen. Allerdings waren die Babys da gerade mal ca. zwei Wochen alt. Es war also viel zu früh, um einzelne Fotos zu machen.
Wir beschäftigten uns daher nur ein bisschen mit der schönen, sehr freundlichen und aufgeschlossenen Mama Malika, die unsere Streicheleinheiten auch sehr genoss, aber besonderes Interesse an den Leckerchen hatte, die ihr von Wolfgang zugesteckt wurden.
Inzwischen sind aus den winzigen Babys sehr niedliche Hundekinder geworden. Die vier Mädchen Marika, Micea, Mila und Myrta sowie die drei Buben Mirko, Mork und Mudi haben sich gut entwickelt, und bald wird die Familie bereit sein, den nächsten Schritt in ihrem Leben zu gehen. Sobald sie alt genug sein werden (was im Februar der Fall sein wird), möchten wir Marika, Micea, Mila, Myrta, Mirko, Mork und Mudi, möglichst gemeinsam mit ihrer Mama Malika, nach Deutschland holen, damit sie hier ihre Traumzuhause für immer finden können. Wir wünschen uns für alle ganz liebe Menschen, die ihnen engen Familienanschluss bieten.
Mama Malika und Schwesterchen Micea durften schon nach Deutschland reisen und haben hier ihre Traumzuhause gefunden. Wann werden Mila, Marika, Myrta, Mirko, Mork und Mudi auch solches Glück haben?
11. Juni 2022:
Mudi durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen.
09. Juli 2022:
Mudi ist ein noch zurückhaltender, dabei stets lieber Jungrüde. Die Gassigänge durch die Natur klappen nun schon besser. Anfangs hat er keinen Schritt gemacht, nun entdeckt er schon mal vorsichtig seine Umgebung. Er scheint Wasser zu mögen, da kommt sein Entdeckergeist zum Vorschein. Bleiben fremde Menschen und andere Hunde auf etwas Abstand ist er recht entspannt. Zu seinem Pflegefrauchen und ihrer Tochter ist er freundlich und lässt auch Nähe zu. Im Haus ist er ein ruhiger Mitbewohner. Er kann auch einige Zeit alleine zuhause bleiben. Mit den Katzen im Haushalt hat er keinerlei Probleme.
11. August 2022:
Der liebe Mudi hat ein wunderbares Zuhause in Gaiberg gefunden. Sein neues Herrchen verfügt über viel Hundeerfahrung. Erst ein paar Monate vor Mudis Einzug ist leider sein griechischer Hütehund verstorben. Mudi versteht sich großartig mit den beiden Katern im Haus und findet auch die Landschildkröte gut, die mit auf dem großen Grundstück lebt. Dem lieben Jungrüden steht aber nicht nur der tolle Garten zur Verfügung, er wird sicher auch die ländliche und waldreiche Umgebung Seite an Seite mit seinem Herrchen erkunden. Und sollte mal Bedarf sein, steht eine liebe Freundin und der erwachsene Sohn bereit, für Mudi zu sorgen. Aber auch Mudis Pflegefamilie, die nicht weit weg wohnt, hat angeboten, mal einzuspringen. An dieser Stelle auch ein ganz dickes Lob an Feli und ihre Tochter: Ihr habt nicht aufgegeben und dem schüchternen und verstörten Mudi einiges an Selbstvertrauen geben können. Vielen herzlichen Dank dafür und Mudi und seinem Herrchen alles, alles Gute.