Auch unsere Partnerinnen im Raum Valledoria-Sassari werden aktuell von Hilferufen für Welpen überrollt, die von den Schäfern oder Bauern entsorgt werden sollen, dazu kommen die Meldungen zu Findelkindern oder Anfragen, ob wir Hunde von Privatleuten übernehmen können, die ihre Hunde oder Katzen nicht mehr halten können (oder wollen ...). Natürlich würden wir gern allen helfen, aber die derzeitige Situation ist extrem kritisch. Alle Partner sind am Rande der Belastungsgrenze, alle Stationen sind übervoll: Es fehlt an Pflegestellen und Adoptionen, die Kosten steigen in schwindelnde Höhen ...
Diese Geschichte habe wir erst im Nachhinein erfahren: Anfang Juli hatte ein Bauer vier Schäferhundmix-Babys entsorgen wollen. Zwei Helferinnen aus Valledoria hatten davon erfahren, ganz schnell reagiert und die Kleinen dort weggeholt. Sie hatten dann - weil sie wussten, dass bei unserer Partnerin Sandra alle Gehege schon voll waren - weder Ida noch uns über diese Welpen informiert, sondern einfach herumgefragt, wer die Kleinen aufnehmen könnte. Eine uns seit vielen Jahren bekannte Tierschützerin hatte sich dann bereit erklärt, die vier Kleinen in Obhut zu nehmen. Und sie wiederum hatte gedacht, dass sie diese vier Welpen zu gegebener Zeit an die LIDA abgegeben könnte, wie sie es zuvor schon mit
etlichen anderen Hunden in Not praktiziert hatte. Viele dieser Hunde waren dann von der LIDA aus letztlich dann von uns übernommen worden.
Doch diesmal ging die Geschichte nicht wie geplant auf: Als die Tierschützerin die inzwischen schon gut herangewachsenen Hundekinder Ende August dann an die LIDA übergeben wollte, lehnten die Mitarbeiter ab. Denn das Rifugio war schon mehr als randvoll. Tja, was nun? Zu allem Unglück wurde eines der Hundekinder auch noch sehr krank. Die LIDA holte den Kleinen ab und brachte ihn in die Tierklinik, aber er schaffte es nicht und verstarb noch in der Nacht ... Erst da wurden wir ins Boot geholt, und wir erklärten uns auch bereit, die drei verbliebenen Welpen zu übernehmen. Aber bei Sandra war immer noch alles voll, und
wir wollten auch kein Risiko eingehen, dass eine Krankheit eingeschleppt würde. Also vereinbarten wir, dass die drei Schäfimixe zu Sandra umsiedeln könnten, sobald sie ihre notwendigen Impfungen erhalten hätten und bei Sandra auch wieder Platz sein würde. Anfang September, nachdem einige Hunde nach Deutschland abgereist waren, war es dann soweit: Giada, Gianni und Ginio konnten eine
der freigewordenen Boxen beziehen.
Und so konnten wir die drei Hundekinder während unserer Projektreise Anfang September auch gleich kennenlernen. Was sollen wir sagen: Wir waren völlig begeistert. Giada, Gianni und Ginio sind wunderbare, ganz freundliche, zutrauliche, aufgeweckte und
alterstypisch verspielte Hundekinder. Sie haben uns sofort um ihre dicken Pfoten gewickelt.
Wir wünschen uns nun sehr, dass dieses fröhliche Trio bald seine Reise nach Deutschland antreten kann. Hier sollen Giada, Gianni und Ginio ihre Traumzuhause bei lieben Menschen finden, die ihnen engen Familienanschluss bieten und sie an allen familiären Aktivitäten teilhaben lassen möchten.
20. November 2022:
Gianni, Giada, Ginio warten immer noch darauf, endlich ihre eigenen Familien zu finden um in ein richtig tolles Hundeleben starten zu können.
26. November 2022: Ginio durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen.
11. Dezember 2022:
Ginio hat sich sehr gut auf seiner Pflegestelle eingelebt und zeigt sich dort als sehr freundlicher und aufgeschlossener Junghund. Er mag alles und jeden und ist ein sehr verspieltes Energiebündel, das gefordert und gefördert werden möchte.
Neue Dinge werden immer erst mal skeptisch beäugt, aber am Ende siegt dann doch die Neugierde ;-) Wir können uns Ginio sehr gut als Familienhund vorstellen bzw. bei aktiven Hundeanfängern, die dem süßen Kerl ausreichend Beschäftigung und Erziehung bieten können und möchten.
23. Dezember 2022:
Ginio hat sein neues Zuhause bei einer hundeerfahrenen Familie in Wolznach gefunden. Die Familie hat ein großes Tierschutzherz. Zunächst hatte sich die Familie für anderen Hund beworben, der war aber schon vermittelt. Trotzdem nahmen sie die weite Anfahrt von 4 Stunden in Kauf um Ginio kennenzulernen. Er durfte direkt mit nach Hause. Ein älterer Hundekumpel hat hier bereits gewartet. Die ersten Bilder zeigen einen glücklichen und zufriedenen Ginio. Wir wünschen viele schöne Jahre miteinander.