Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Noch sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, verursacht durch die Corona-Maßnahmen, nicht überwunden. Und nun kommen als Auswirkungen des Ukraine-Kriegs weitere Probleme hinzu. Die allgemeine Verunsicherung, was die Zukunft angeht, ist groß. Was das für die Hunde und Katzen – nicht nur auf Sardinien – bedeutet: Noch mehr Herzlosigkeit, noch mehr Elend. Das spüren wir, und das spüren unsere sardischen Partner. Wir alle stehen am Rande des Belastbaren. Aber aufgeben? Nein. Das kommt nicht in Frage. So lange es geht, werden wir gemeinsam mit unseren Partnern unser Möglichstes tun.
Diese Geschwister sind nur drei von Tausenden Hunden, die in jedem Jahr unerwünscht zur Welt kommen und dann irgendwo ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen werden. Viele dieser Hunde fristen ein schreckliches Dasein, sind gestresst vom täglichen Überlebenskampf, leiden Hunger und Durst, erkranken oder werden Opfer von Misshandlungen oder Unfällen. Nur wenige Hunde haben das Glück, dass sich jemand ihrer annimmt und sie in Sicherheit bringt, wie etwa ins Rifugio der LIDA.
Makita, Malika und Mambo, wie die drei genannt wurden, gehören zu diesen Glückspilzen. Sie wurden entdeckt, als sie in der Campagna am Rande von Olbia herumirrten. Im Rifugio werden Makita, Malika und Mambo nun gut versorgt, es gibt regelmäßig Futter und Wasser und – wenn es die Zeit der Mitarbeiter erlaubt – auch ein paar Streicheleinheiten.
Wir lernten die drei während unserer Projekttour im Dezember 2022 kennen. Sie zeigten sich freundlich und aufgeschlossen.
Ersatz für ein richtiges Zuhause bei einer lieben Familie ist das Rifugio natürlich nicht. Deshalb soll das Rifugio auch für dieses Trio nur eine Zwischenstation sein. Wir hoffen sehr, dass Makita, Malika und Mambo bald den nächsten Schritt in ein gutes, glückliches Hundeleben gehen und ihre Reise nach Deutschland antreten können. Hier sollen sie dann ein passendes Zuhause finden. Da die drei vermutlich Fonnese-Mixe sind, sollte ein entsprechendes häusliches Umfeld vorhanden sein. Erfahrung mit Herdenschutzhunden wäre sehr schön, zumindest sollte die Bereitschaft vorhanden sein, sich mit den Rassemerkmalen zu befassen und Empfehlungen umzusetzen.
28. Januar 2023:
Malika durfte am direkt in ihr Zuhause nach Berlin ziehen. Hier lebt sie mit Herrchen und dem 11-jährigen Sohn in einer Wohnung im Erdgeschoss mit Garten direkt am Park. Viel Zeit wird bei Herrchens Mutter verbracht, welche ein Haus an einem See besitzt - viel Platz, viel Natur! Ein aufregendes Leben wartet auf Malika. Wir wünschen viele schöne Jahre miteinander!