Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Noch sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, verursacht durch die Corona-Maßnahmen, nicht überwunden. Und nun kommen als Auswirkungen des Ukraine-Kriegs weitere Probleme hinzu. Die allgemeine Verunsicherung, was die Zukunft angeht, ist groß. Was das für die Hunde und Katzen – nicht nur auf Sardinien – bedeutet: Noch mehr Herzlosigkeit, noch mehr Elend. Das spüren wir, und das spüren unsere sardischen Partner. Wir alle stehen am Rande des Belastbaren. Aber aufgeben? Nein. Das kommt nicht in Frage. So lange es geht, werden wir gemeinsam mit unseren Partnern unser Möglichstes tun.
Diese Geschwister sind nur zwei von Tausenden Hunden, die in jedem Jahr unerwünscht zur Welt kommen und dann irgendwo ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen werden. Viele dieser Hunde fristen ein schreckliches Dasein, sind gestresst vom täglichen Überlebenskampf, leiden Hunger und Durst, erkranken oder werden Opfer von Misshandlungen oder Unfällen. Nur wenige Hunde haben das Glück, dass sich jemand ihrer annimmt und sie in Sicherheit bringt, wie etwa ins Rifugio der LIDA.
Maura und Mauro, wie die beiden genannt wurden, gehören zu diesen Glückspilzen. Sie wurden entdeckt, als sie in der Campagna am Rande von Olbia herumirrte. Im Rifugio werden Maura und Mauro nun gut versorgt, es gibt regelmäßig Futter und Wasser und – wenn es die Zeit der Mitarbeiter erlaubt – auch ein paar Streicheleinheiten.
Ersatz für ein richtiges Zuhause bei einer lieben Familie ist das Rifugio natürlich nicht. Deshalb soll das Rifugio auch für Maura und Mauro nur eine Zwischenstation sein. Wir hoffen sehr, dass sie bald den nächsten Schritt in ein gutes, glückliches Hundeleben gehen und ihre Reise nach Deutschland antreten können. Hier sollen sie dann ein passendes Zuhause finden. Da die beiden sicherlich einige Maremmanogene in sich tragen, sollte ein entsprechendes häusliches Umfeld vorhanden sein. Erfahrung mit Herdenschutzhunden wäre sehr schön, zumindest sollte die Bereitschaft vorhanden sein, sich mit den Rassemerkmalen zu befassen und Empfehlungen umzusetzen. 28. Januar 2023:
Maura, die nun auf den Namen Amira hört, hat ihr Zuhause in Meißner gefunden. Auf direktem Wege von Sardinien kommend ist sie bei dem hundeerfahrenen Ehepaar in Haus mit großem Garten eingezogen und bringt frischen Wind hinein. Mit dem bereits vorhandenen Rüden versteht sich Amira gut und auch mit den beiden Katzen funktioniert das Zusammenleben - bis auf manchmal, wenn der Schalk in Amira doch Oberhand gewinnt und sie die beiden Samtpfoten jagen möchte :-)! Ansonsten ist die Familie sehr angetan von Amiras offener und verschmuster Art und möchte sie nicht mehr missen. Da Frauchen und Herrchen bereits ihren Ruhestand genießen, bleibt viel Zeit, um sich den Vierbeinern zu widmen. Die Hundeschule ist für die junge Hündin fest eingeplant. Wir wünschen allen zusammen recht viel Freude und noch viele gesunde gemeinsame Jahre!