Wie in jedem Jahr zu dieser Jahreszeit, so werden unsere Partner wieder überschwemmt von einer Welpenflut. Und das, obwohl sich alle unsere Partner bemühen, durch Aufklärung und Hilfen bei der Kastration (die in der Regel von uns bezahlt werden), ein Umdenken bei den Einheimischen zu bewirken. Natürlich gibt es auch Erfolge, die uns freuen und Mut machen, mit den Anstrengungen fortzufahren. Aber es geht eben leider nur in kleinen Schritten voran. Ein besonders im Raum Olbia gravierendes Problem sind die herrenlosen Hunderudel, die sich in den Industriegebieten angesiedelt haben und so scheu sind, dass es kaum mal gelingt, eines der Weibchen zu fangen, um zumindest ein wenig der unkontrollierten Vermehrung zu begegnen. Und deshalb müssen zumindest die dort geborenen Welpen sowie andere ausgesetzte Welpen von der Straße oder aus der Campagna geholt werden, damit sie nicht verwildern und ihrerseits dann wieder dazu beitragen, den Geburtenkreislauf anzutreiben.
Die Situation auf Sardinien wird also immer schwieriger. Alle unsere privaten Auffangstationen sind schon randvoll, und unsere Partner-Canili verzeichnen auch täglich Neuzugänge. Und sie helfen unermüdlich, obwohl auch sie längst ihre Kapazitätsgrenzen erreicht oder schon überschritten haben. Aber welchem Tier in Not sollen sie denn die Aufnahme verweigern? Wen sollen sie wegschicken und einem vermutlich traurigen Schicksal überlassen? Also hoffen sie auf unsere Hilfe, dass wir Familien für all die Tiere finden, die jetzt in überfüllten Gehegen und in Käfigen hocken.
Diese drei Hundebuben wurden in einem der oben erwähnten Industriegebiete entdeckt, als sie an einem der Gewerbegebäude hockten und nicht wussten wohin sie gehen sollten. Die Rifugio-Mitarbeiter fuhren sofort los, um die Kleinen in Sicherheit zu bringen.
Caffè, Carlos und Catullo, wie die drei genannt wurden, erholten sich glücklicherweise schnell. Sie freuen sich, wenn sie bei gutem Wetter aus ihrem Käfig geholt werden und eines der kleinen Welpengehege im Freien in Beschlag nehmen dürfen. Was Caffè, Carlos und Catullo dringend bräuchten, wäre natürlich viel menschliche Zuwendung. Aber angesichts der riesigen Anzahl an Hunden und Katzen, die aktuell im Rifugio untergebracht sind, ist das nicht zu leisten. Die Mitarbeiter sind sehr bemüht, aber für mehr als ein paar kurze Streicheleinheiten und freundliche Worte bleibt ihnen keine Zeit.
Deshalb soll das Rifugio auch für die drei aufgeweckten Hundebuben nur eine Zwischenstation in ihrem Leben sein. So schnell wie möglich möchten wir Caffè, Carlos und Catullo nach Deutschland reisen lassen, damit sie bei lieben Menschen ein schönes Leben in familiärem Umfeld beginnen können.
23. September 2023: Catullo durfte auf seine deutsche Pflegestelle reisen.
25. September 2023:
Der freundlich Catullo hat sich in Windeseile in seiner Pflegestelle eingelebt. Gerne liegt er bei seinen Menschen und genießt Streicheleinheiten. Fremden Menschen gegenüber ist er anfangs etwas zurückhaltend, aber schnell ist das Eis gebrochen und er sucht den Kontakt. Auch in das bestehende Hunderudel hat er sich sofort problemlos eingefügt und tobt mit ihnen im Garten.
Catullo ist von Anfang an stubenrein und kennt Geschirr und Leine. In der Erziehung steht er noch ganz am Anfang und zeigt sich in einigen Situationen noch etwas unsicher. Der Besuch einer Hundeschule würde ihm sicher viel Freude bereiten.
Für Catullo suchen wir Menschen die Freude an gemeinsamen Training und Lernen haben. Denn Catullo hat ein wunderbares Wesen und geht mit seinen Menschen sicherlich durch dick und dünn, wenn man erst einmal ordentlichen Bindungsaufbau geleistet hat.
22. November 2023:
Der hübsche Catullo, der nun Benito gerufen wird, hat sein neues Zuhause bei einer 4-köpfigen Familie in Grafenau gefunden und kann nun ein Haus mit Garten sein Eigen nennen. Eine Zusammenarbeit mit einer Hundeschule ist geplant um an Benitos Unsicherheiten zu arbeiten.
Wir wünschen Benito alles Gute und freuen uns, dass er ein so schönes, geduldiges Zuhause gefunden hat.