Wie in jedem Jahr zu dieser Jahreszeit, so werden unsere Partner wieder überschwemmt von einer Welpenflut. Und das, obwohl sich alle unsere Partner bemühen, durch Aufklärung und Hilfen bei der Kastration (die in der Regel von uns bezahlt werden), ein Umdenken bei den Einheimischen zu bewirken. Natürlich gibt es auch Erfolge, die uns freuen und Mut machen, mit den Anstrengungen fortzufahren. Aber es geht eben leider nur in kleinen Schritten voran. Und deshalb müssen die ausgesetzten Welpen zumindest von der Straße oder aus der Campagna geholt werden, damit sie nicht verwildern und ihrerseits dann wieder dazu beitragen, den Geburtenkreislauf anzutreiben. Neben Findlingen landen natürlich auch immer wieder Welpen im Rifugio, die bei Privatleuten unerwünscht zur Welt gekommen sind. Auch sie finden Aufnahme, um zu verhindern, dass sie in schlechte Hände verschenkt werden und ebenfalls später für Nachwuchs sorgen, weil nicht rechtzeitig gehandelt wird. Und natürlich werden in solchen Fällen - soweit möglich - die Hundemütter kastriert.
Ein besonders im Raum Olbia gravierendes Problem sind die herrenlosen Hunderudel, die sich in den Industriegebieten angesiedelt haben und so scheu sind, dass es kaum mal gelingt, eines der Weibchen zu fangen, um zumindest ein wenig der unkontrollierten Vermehrung zu begegnen. Und deshalb müssen die dort geborenen Welpen weggeholt werden, damit sie nicht auch noch verwildern und ihrerseits dann wieder dazu beitragen, den Geburtenkreislauf anzutreiben.
Während unserer Projekttour Ende Mai 2023 besuchten wir natürlich wieder alle unsere Partner, und so auch das Rifugio der LIDA. Wir wurden dort schon sehnsüchtig erwartet. Die Liste der Hunde, die uns vorgestellt werden sollte, war ellenlang. Dazu gehörten auch diese 10 jungen Hunde, die gemeinsam aus einer der Industriezonen geholt worden waren. Einige von ihnen werden Geschwister sein, aber da sie alle zusammenlebten, konnten sie nicht mehr eindeutig den dort lebenden Streunermüttern zugeordnet werden.
Acht der Hundekinder waren gemeinsam in einem Gehege untergebracht: die Buben Olimpi, Omicron, Onico, Orange, Oriente und die Mädchen Ombra, Onda und Osiris. Die beiden Buben Omega und Olivio hatte man von der Gruppe getrennt, weil sie immer wieder gemobbt wurden. Die beiden trafen wir dann vor der großen Isolamento-Halle wo sie sich in einem der Welpengehege vergnügten.
Alle Hundekinder sind freundlich und aufgeweckt. Was sie alle bräuchten, wäre natürlich viel menschliche Zuwendung. Aber angesichts der riesigen Anzahl an Hunden und Katzen, die aktuell im Rifugio untergebracht sind, ist das nicht zu leisten. Die Mitarbeiter sind sehr bemüht, aber für mehr als ein paar kurze Streicheleinheiten und freundliche Worte bleibt ihnen keine Zeit.
Deshalb soll das Rifgugio auch für diese Hundekinder nur eine Zwischenstation in ihrem Leben sein. So schnell wie möglich möchten wir sie nach Deutschland reisen lassen, damit sie bei lieben Menschen ein neues Leben in familiärem Umfeld beginnen können.
26. August 2023: Olimpi durfte heute auf seine deutsche Pflegestelle reisen.
09. September 2023:
Olimpi durfte Ende August auf seine Pflegestelle nach Prenzlau ziehen und hat sich dort schon gut eingelebt.
Er ist ein munterer und agiler Junghund, der aber auch als sehr gelehrig und verschmust beschrieben wird. Er hat noch allerlei liebenswerte Flausen im Kopf und muss nun das Leben mit all seinen Vielfältigkeiten kennenlernen.
Olimpi passt auf und meldet auch Besuch an. Da er noch sehr stürmisch ist, sollten Kinder schon etwas älter sein. Er ist mittlerweile stubenrein und läuft prima an der Leine. Olimpi ist neugierig und wachsam und an den Geschehnissen um ihn herum interessiert.
Für Olimpi suchen wir konsequente Menschen, möglichst mit Hundeerfahrung und Haus mit Garten.
26. September 2023: Der hübsche Olimpi, der nun liebevoll Artus gerufen wird, hat sein Zuhause in Ulrichstein, der höchstgelegensten Stadt im Bundesland Hessen, gefunden. Dort hat er in Windeseile alle um die Finger gewickelt.
Nach den ersten Rückmeldungen ist Artus aus der Familie nicht mehr wegzudenken. Er darf nun ein Haus und einen riesigen Garten sein Eigen nennen und nach Herzenslust toben. Am liebsten "verfolgt" er jedoch sein Frauchen :-) Er lernt sehr gerne und kann schon die ersten Grundkommandos. An der Leinenführigkeit muss noch gearbeitet werden, aber Artus ist gerade in der Rüpelphase und da wird schon manchmal auf Durchzug geschalten :-)
Wir freuen uns sehr, dass Artus so ein tolles Zuhause gefunden hat und sind auf weitere Bilder und Berichte gespannt.