Während unserer Projekttour im Mai 2024 besuchten wir natürlich auch unser Partnertierheim in Olbia, das Rifugio der LIDA. Dort wurden wir schon sehnsüchtig erwartet, denn es gab etliche Neuzugänge, die uns vorgestellt werden sollten.
Zu diesen Neuzugängen gehörte dieses Sextett: Calogero, Cecilia, Celenia, Cesare, Cesarea und Cimina. Die Mama dieser Welpen war eine Streunerin. Sie hatte sich hochträchtig bei einem Schäfer eingefunden und wie selbstverständlich begonnen, seine Herde zu schützen. So hatte sie bleiben dürfen und konnte dort auch ihre Babys zur Welt bringen. Als die Kleinen dann anfingen, in der Campagna herumzustromern, bat der Schäfer die LIDA um Hilfe, denn zum einen konnte er nicht alle Kleinen behalten, zum anderen wollte er verhindern, dass auch sie zu Streunern würden.
Nach und nach wurden dann sechs der Geschwister – vier Mädchen und zwei Buben – eingefangen und ins Rifugio gebracht. Die Mama und zwei kleine Rüden wollte der Schäfer behalten, denn die Mama hatte sich schon bestens als Schützerin der Schafherde eingearbeitet, so dass er sie nicht mehr missen wollte. Ihre Buben sollten dann im Laufe der Zeit lernen, ihre Mama bei der Arbeit zu unterstützen. Die Mama wurde inzwischen durch die LIDA kastriert, so dass kein weiterer Nachwuchs zu befürchten ist.
Calogero, Cecilia, Celenia, Cesare, Cesarea und Cimina waren erst kurz vor unserem Besuch angekommen und waren noch etwas reserviert. Aber das war ja verständlich, stürmte ja so viel Neues auf sie ein, so viele fremde Menschen wuselten herum, und dann der unglaubliche Lärm der Hunde im übervollen Rifugio ... Da mussten sich die Kleinen erst einmal dran gewöhnen.
Was diese sechs Hundekinder jetzt brauchen ist menschliche Zuwendung. Doch uns ist klar: Das können die Mitarbeiter des Rifugio nicht leisten. Sie haben so viel damit zu tun, die Gehege sauber zu halten, zu füttern usw., dass für individuelle Streicheleinheiten oder mehr definitiv keine Zeit bleibt. Und Gassigänger gibt es auch nur ein paar – viel zu wenige, um allen Hunden diese Abwechslung und das Leinentraining zu ermöglichen.
Wir wünschen uns deshalb sehr, dass Calogero, Cecilia, Celenia, Cesare, Cesarea und Cimina so schnell wie möglich die Chance erhalten, das Rifugio wieder hinter sich lassen und in ein gutes neues Leben starten zu können.
In Deutschland sollen die sechs Hundekinde dann ihre Familien finden, die ihnen das Traumzuhause für immer schenken und sie an allen familiären Aktivitäten teilhaben lassen. Da Calogero, Cecilia, Celenia, Cesare, Cesarea und Cimina deutlich Maremmanogene in sich tragen, sollte das häusliche Umfeld entsprechend sein. Erfahrung mit Herdenschutzhunden wäre hilfreich, zumindest sollte aber die Bereitschaft vorhanden sein, sich mit den Rassemerkmalen zu befassen und Empfehlungen umzusetzen.
20. Juli 2024:
Cesarea durfte auf ihre deutsche Pflegestelle reisen.
25. Juli 2024:
Cesarea ist eine liebe, aber noch etwas unsichere Hündin, die sich von Tag zu Tag mehr auf ihrer Pflegestelle einlebt und auftaut. Die Stubenreinheit hat sie bereits ganz gut verstanden, Spaziergänge sind ihr jedoch noch nicht ganz geheuer, so dass natürlich auch das Laufen an der Leine zunächst geübt werden muss. Cesarea versteht sich sehr gut mit dem vorhandenen Hund der Pflegestelle, sie orientiert sich an ihm und er geht ihr mit gutem Beispiel voran, weswegen es sicherlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bevor sich Cesarea traut, über ihren eigenen Schatten zu springen und mit Freude die neue Welt erkundet.
16. August 2024:
Cesarea hat ein neues Zuhause bei einem liebevollen Ehepaar mit zwei erwachsenen Kindern in Graben gefunden. In ihrem großen Garten kann sie mit dem bereits vorhandenen Hund ausgiebig toben und spielen. Der Wunsch nach einem Zweithund bestand schon lange, und der vorhandene Hund, ebenfalls aus dem Tierschutz und ursprünglich aus Griechenland, sollte einen Spielkameraden bekommen. Das neue Zuhause bietet viele tolle Aktivitäten wie Agility, und neben den Hunden leben auch eine Wasserschildkröte und Fische im Haus. Sprachliche Barrieren zwischen den beiden Hunden gibt es nicht Hunde verstehen sich ohne Worte. Wir freuen uns sehr, dass sich die beiden Hunde gut verstehen, wie man auf dem Foto bereits sehen kann. :)