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Aida (06.09.)


Unsere Partner in Stintino helfen, wo sie können. Auch, wenn sie eigentlich schon ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben. Aber was sollen unsere Partner tun? Sollen sie abwinken, wenn Touristen um Hilfe für einen Findling bitten? Sollen sie wegschauen, wenn sie selbst ein herrenloses Tier finden? Sollen sie ignorieren, wenn ein Hilferuf sie erreicht? Das bringen sie nicht übers Herz. Und sie hoffen natürlich, dass wir ihnen weiterhin zur Seite stehen und versuchen, für die Hunde und Katzen, die sie aufnehmen, gute Zuhause zu finden. Wir tun was wir können. Aber aktuell ist die Lage mal wieder besonders katastrophal.

Die Lage ist so schlimm, weil viele Einheimische immer noch nicht verstanden haben, wie wichtig es ist, ihre Tiere kastrieren zu lassen, statt zuzusehen, wie sie sich ungehemmt vermehren. Und wenn dann der unerwünschte Nachwuchs da ist, wird er entweder getötet, in der Campagna entsorgt (was meist auch den Tod bedeutet) oder in einem Canile abgeliefert (was ein Leben in Dreck und Elend bedeutet). Die Gründe sind vielfältig: Man will kein Geld ausgeben. Man hat das früher auch nicht gemacht. Der liebe Gott will das nicht. Kastrieren ist wider die Natur. Und was es sonst noch an unsinnigen bis dummen Ausreden gibt ...

Diese zwölf Hundekinder - und es gehören noch weitere Hundekinder dazu - sind die Leidtragenden dieser ignoranten, verantwortungslosen Verhaltensweise. Drei Männer, die in erbärmlichen Umständen in der Campagna leben, haben drei Hündinnen. Keine war sterilisiert. Und als nun fast gleichzeitig mehr als zwanzig Welpen da waren, brach bei ihnen die Welt zusammen. Sie wollten sie dann alle in das nächstliegende Canile bringen. Aber dort wurden sie abgewiesen - wegen Überfüllung. Und weiter entfernte Canile winken ebenfalls ab - nicht zuständig. Da das Grundstück - wie üblich - nicht eingezäunt ist, liefen die Kleinen natürlich alle frei herum, und immer wieder kam es an der nahen Landstraße zu mehreren brenzligen Situationen und Beinahe-Unfällen ... So erfuhren auch Paola und Pierpaolo davon, zumal das Geschehen sich nicht weit weg von ihnen abspielte. Und natürlich handelten sie sofort. Sie hätten es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, diese Situation zu ignorieren.

Nach und nach holten sie die Welpen also aus dieser schlimmen Umgebung heraus, und bei ihnen im Rescue sind sie nun in Sicherheit.

Und bevor wir es zu erwähnen vergessen: Natürlich wurden inzwischen alle drei Mutterhündinnen durch uns kastriert.

Während unserer Projekttour Ende Juni 2024 lernten wir dann die Hundekinder kennen, die zum Zeitpunkt unseres Besuchs bereits im Rescue waren. Heute stellen wir ihnen Acava, Africa, Aida, Alessa, Alina, Amelie, Andreas, Anni, Ariana, Arko, Artur und Asia vor. (Weitere werden folgen.) Wer von den drei Hündinnen ihre Mutter ist, konnten die Männer nicht mehr sagen. Ebenso hatten sie sich nicht gemerkt, wann genau die Kleinen zur Welt gekommen waren. Paola hat sich deshalb anhand der vagen Angaben sowie der Beurteilung der Entwicklung für ein Geburtsdatum entschieden, das für alle Hundekinder als realistisch anzusehen ist.

Übrigens, nicht auszudenken, was sich demnächst bei den Männern in der Campagna abgespielt hätte: Allein in dieser Welpengruppe sind nämlich neun Weibchen ...

Acava, Africa, Aida, Alessia, Alina, Amelie, Andreas, Anni, Ariana, Arko, Artur und Asia wuselten alle fröhlich, unbefangen und aufgeweckt um uns herum. Manche zeigten sich etwas schüchterner, wenn sie für das Fotografieren auf den Arm genommen wurden, aber das legte sich dann meist schnell.

Die Hundekinder sind inzwischen in gutem Zustand, und man konnte erleben, wie wohl sie sich auch im Kreis weiterer Hundekinder, die derzeit bei unseren Partnern leben, fühlten.

Die kleine Alina lebte am Tag unseres Besuchs noch mit Haus, da sie an einem ihrer Augen operiert worden war. Weshalb das Auge beschädigt wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Sie hatte einen kleinen Unfall, dabei könnte es verletzt worden sein. Da das nicht behandelt worden war, ist das linke Auge nun verkümmert, es war alles vereitert und musste gesäubert und die Lider vernäht werden. Aber Alina hat damit keine Probleme, und das fehlende Auge tut ihrem Charme keinen Abbruch.

Sicher kann sich jeder vorstellen, was für eine Arbeit es ist, neben all den Hunden, die ohnehin im Rescue leben, auch noch diese Riesenanzahl an Hundekindern zu versorgen. Da bleibt leider nur wenig Zeit, um mit den Kleinen zu spielen und zu schmusen. Dabei wäre diese Zuwendung so wichtig. Und deshalb wünschen wir uns sehr, dass alle Hundekinder so früh es die gesetzlichen Vorgaben erlauben das Rescue hinter sich lassen und ihre Reise nach Deutschland antreten können.

Acava, Africa, Aida, Alessia, Alina, Amelie, Andreas, Anni, Ariana, Arko, Artur und Asia (und ihre anderen "Geschwister") sollen dann hier ihre Zuhause bei lieben Menschen finden, die ihnen engen Familienanschluss und ein langes, glückliches Hundeleben schenken.


31. August 2024:
Aida durfte auf ihre deutsche Pflegestelle reisen.

06. September 2024:
Die kleine Aida hat ihr Glück in Wandltz, bei Berlin, gefunden. Sie durfte bei einem hundeerfahrenen Paar einziehen und kann nun Haus und Garten unsicher machen. Sie bringt wieder Leben und Freude in den Alltag und darf sich auf viele Abenteuer freuen: Die Hundeschule wartet schon, gemeinsame Urlaube sind geplant, und bei Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren ist die kleine Aida immer mit dabei. Wir freuen uns sehr, dass nun auch Aida so ein tolles Zuhause gefunden hat und wünschen eine wundervolle Zeit voller schöner Erlebnisse!
 
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