Kenny - Opfer grenzenloser Verantwortungslosigkeit Als wir Kenny Anfang des Jahres 2010 als Welpen vermittelten, war ein fröhlicher, gesunder kleiner Kerl. Im Herbst 2010 erhielten wir einen Anruf der neuen Besitzer, sie würden Kenny an uns zurückgeben, da er beißen würde. Hundeschule, Training oder Sonstiges hatten sie ihm nicht gegönnt, das war ihnen zu aufwendig. Wir holten Kenny sofort ab, und das Bild, das sich uns bot, trieb uns die Tränen in die Augen: Kenny hatte total verfilztes Fell, an einigen Stellen am Körper fehlte das Fell, stattdessen sahen wir rot entzündete Hautstellen. Aber besonders erschreckend war seine Magerkeit. Sein Ernährungszustand war absolut katastrophal, der hintere Körperbereich, seine Hinterbeine – völlig ohne Muskulatur, er konnte sich kaum auf den Beinen halten.
Schnell zeigte sich: Kenny wurde nicht abgegeben, weil er „bissig“ ist. Er ist der liebste und freundlichste Hund unter der Sonne. Aber Kenny hatte so hochgradig HD, dass unser Tierarzt es nicht fassen konnte, wie seine Besitzer ihn so haben leiden lassen können und ihm keinerlei Hilfe angedeihen ließen.
Kenny muss monatelang schlimmste Schmerzen gehabt haben, bevor „seine Familie“ ihn abgeschoben hat. Und was das Tragischste ist: Ein paar Monaten früher wäre es viel einfacher gewesen, Kenny zu helfen. Zum Zeitpunkt, als er zu uns zurückkam, waren seine Aussichten dramatisch schlecht. Erste Diagnosen gingen bis hin zu "inoperabel".
Damit wollten wir uns aber nicht abfinden und haben Kenny daher auch einem Spezialisten vorgestellt in der Hoffnung, dass er uns eine Möglichkeit aufzeigen kann, um Kenny eine unbeschwerte Zukunft zu geben.
Glücklicherweise wollte auch der Spezialist nichts unversucht lassen, Kenny zu helfen. Relativ kurzfristig gab es einen Termin für eine erste Operation, die Kenny gut überstanden hat. Damit er sich in der ersten Zeit nach der Operation nicht verausgabt, wurde er zunächst in einem Pflegeplatz ohne andere Hunde untergebracht, wo man sich intensiv um Kenny kümmern konnte. Naturheilkundliche Behandlungen, u. a. auch mit Bioresonanz, unterstützten den Heilungsprozess und die Schmerzbehandlung. Gutes Futter und liebevolle Betreuung haben sehr dazu beigetragen, dass die Wundheilung gut voranschritt.
Bitte lesen Sie hier Kennys Bericht aus seiner Reha:
06. Dezember 2010 Also, liebe Leute, mein Name ist Kenny. Ich bin ein Jahr alt und schon ziemlich groß. Wenn ich in den Spiegel sehe, steht vor mir ein attraktiver, imposanter Schäferhund. Leider bin ich im hinteren Bereich etwas wackelig, aber ich schaue grundsätzlich immer nach vorne. Dass ich trotzdem kräftig bin, merken meine Leute spätestens an der Leine.
Die Hüfte wurde die letzte Zeit immer schmerzhafter, weshalb ich vor knapp einer Woche eine OP über mich ergehen lassen musste. Danach, was soll ich euch sagen, mein Schädel brummte (… wie ich manchmal). Meine Sinne schwanden, meine bleischweren Augen sahen wie durch Nebelschwaden auch noch eine völlig fremde Umgebung, und ich dachte, ich wäre im Hundehimmel. Doch das konnte nicht sein. Denn ich hatte höllische Schmerzen.
Ein freundliches Wesen kam immer mal wieder vorbei, streichelte mich, sprach mit sanfter Stimme zu mir, deckte mich zu, weil ich am ganzen Körper zitterte, und, nun kommt es, massierte sanft meinen geschundenen Körper, … himmlisch ... war ich doch im Hundehimmel? Nein, ich war in "Reha" gelandet.
Inzwischen geht es mir hier richtig gut, alles heilt wunderbar, und ich bekomme das beste Futter aller Zeiten. Nun, jedenfalls war dieser anfängliche Schock doch nicht für die Katz'.
Apropos Katze. Hier leben zwei von diesen wundersamen Wesen. Früher dachte ich immer, sie machen nur Lust auf Jagd, was unsereins ja doch immer verwehrt wird. Stellt euch vor, da sitzt so ein rotes Fellknäuel vor mir und fixiert mich, ohne auch nur die geringste Bewegung. Meine Augen wurden bleischwer, mein ganzer Körper fühlte sich plötzlich wie ein nasser Sack an, … ich habe gut geschlafen. Könnt ihr euch das erklären? Das zweite Fellwesen, sieht aus wie eine sanfte Schneeflocke, mustert mich, und als ich freundlich auf ihn zugehen will, schnellt seine Pfote vor und meine Nase sieht aus wie eine aufgeschnittene Torte, na, toll sieht das nicht aus.
Gestern kam die weiße Flocke mit hoch erhobenem Schwanz auf mich zu, ich blieb einfach steifbeinig stehen und rührte mich nicht mehr. Er kam immer näher und näher ... lautlos … ich hab mir fast in die Hosen gemacht. Er stellt sich auf die Hinterbeine, reibt den Kopf an meiner Schnauze und knurrt leise vor sich hin. Puh, da hab ich noch mal Glück gehabt, diesmal hat es gar nicht wehgetan.
Leute, ich kann euch nur sagen, Reha lohnt sich, ich darf im Januar noch mal. Tschüss, euer Ken (nicht Kenny, schließlich bin ich schon groß) PS: Hier gibt es Latte macchiatto mit Keksen … einfach himmlisch.
Am 7. Februar 2011 wurde Kenny an der anderen Hüfte operiert. Die Operation verlief gut. Nun musste sich zeigen, ob wir Kenny wirklich dauerhaft durch die operativen Eingriffe helfen konnten.
Damit Ken sich in Ruhe erholen konnte, wurde er wieder bei unserer Tierheilpraktikerin untergebracht, die ihn entsprechend gut und liebevoll versorgte. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, zogen wir noch eine Physiotherapeutin hinzu. Ihre Behandlungen sowie die Übungen, die durch Kennys Betreuerin durchgeführt werden konnten, sollten den Muskelaufbau fördern und verhindern, dass Kenny sich ungünstige Schonhaltungen angewöhnt und Verkrampfungen zuzieht. Kenny genoss die Behandlungen sehr, und die ersten bereits eingetretenen Verkrampfungen im Rückenbereich konnten erfolgreich beseitigt werden.
Aktualisierung 02. April 2011 Ken hat sich wunderbar erholt. So langsam wächst auch das Fell an seinem rasierten Hinterteil wieder nach, und wir sind sicher, dass bald nichts mehr daran erinnern wird, dass Ken noch vor wenigen Monaten höllische Schmerzen hatte und kaum noch laufen konnte. Die Untersuchungen, die beiden Operationen, die Physiotherapie sowie weitere Heilbehandlungen für Ken haben rund 2.100 Euro gekostet. Mit 1.650 Euro für Operationen und Physiotherapie wurden wir durch ein wunderbares, sehr tierliebendes Ehepaar unterstützt. Und auch die übrigen Kosten wurden nahezu vollständig durch Spenden gedeckt.
Dafür danken wir an dieser Stelle von ganzem Herzen. Ohne diese unglaubliche Hilfe hätten wir nicht gewusst, wie wir die Kosten für Kenny tragen sollen. Und wir wollten ihn doch auf keinen Fall im Stich lassen, aber leider ist er ja nicht unser einziges Sorgenkind.
Deshalb nochmals: DANKE - DANKE - DANKE an alle lieben Menschen, die Kenny geholfen haben.
Ken ist jetzt fröhlich und vergnügt, ein rundum liebenswerter, wunderbarer Hund. Um sein Glück perfekt zu machen, fehlt jetzt nur noch die passende Familie.
Geben Sie diesem Traumhund ein Traumzuhause. Sie werden mit unendlicher Liebe belohnt werden.
05. Juni 2011 Ken ist heute umgezogen in ein Zuhause, wie es besser nicht sein kann:-) Seine beiden Frauchen (Physiotherapeutin und Krankenschwester) werden auf seine operierten Hüften besonders gut achten. Alle Wünsche werden ihm von den Augen abgelesen (er bekommt einen eigenen kleinen Pool:-)) Wir danken ganz besonders dem Pflegefrauchen Bernadette. Sie hat den OPs fantastische Arbeit geleistet.
Lieber Ken, alle unsere guten Wünsche begleiten dich. Wir sind sehr froh, dass wir dir ein schönes Leben ermöglichen konnten und du nun deine Traumfamilie gefunden hast.