Am vorletzten Tag unserer Gruppenreise Ende Oktober hatten wir nachmittags noch etwas Zeit bis zum nächsten Termin, daher beschlossen wir, einfach einen kleinen Umweg zu nehmen und ein bisschen die Gegend anzuschauen und vielleicht unterwegs eine schnelle Tasse Kaffee zu trinken. Tja, und so nahm das Schicksal seinen Lauf ... In Cannigione wollten wir an einem Parkplatz halten, um zu sehen, ob das dort liegende Cafè geöffnet hat. Kaum standen unsere Fahrzeuge, lief ein Hund freudig auf uns zu. Wir stiegen aus, und sofort warf sich die Hündin auf den Rücken, wollte gestreichelt werden. Dabei sahen wir, dass sie ein prall gefülltes Gesäuge hatte, also mussten Welpen in der Nähe sein. Inzwischen hatten wir auch festgestellt, dass das Cafè geschlossen hatte und auch die umliegende Apartmentanlage völlig ausgestorben war. So machten wir uns also auf die Suche nach den Welpen, zumal genau in diesem Moment jemand die Himmelsschleusen geöffnet und es in Strömen zu regnen begonnen hatte ... Wir suchten alle Gebüsche ab, die Hündin blieb dabei schwanzwedelnd an unserer Seite, und dann endlich ein aufgeregter Ruf von Martina: Sie hatte die Kleinen gefunden. Acht winzige Welpen, ca. drei Wochen alt, lagen eng aneinandergedrückt unter einem Busch, der sicherlich nicht mehr lange den Regen von ihnen würde abhalten können, die ersten Rinnsale liefen schon an den Zweigen und Blättern herunter. Wir überlegten nicht lange. Während ein paar von uns die Kleinen unter dem Busch hervorholten und in unseren Jacken eingewickelt schnell zum Auto brachten, suchten die anderen das gesamte Gelände ab, um sicherzustellen, dass wir auch alle Welpen gefunden hatten. Dann nahmen wir noch die Mutterhündin ins Auto, und mit Handtüchern und Jacken bereiteten auf dem Rücksitz zwischen zwei Kolleginnen ein warmes, gemütliches Nest, und sogleich fingen die Babys zufrieden an bei ihrer Mama zu trinken. Dass wir unsere Tränen nicht zurückhalten konnten, versteht sich sicherlich von selbst.
Nach einem Zwischenstopp, um Futter für die Mama zu kaufen, brachten wir dann die kleine Familie in unsere Auffangstation, wo wir ihnen eine der ganz neuen Hütten, die wir dank großzügiger Spender gerade hatten kaufen können, gemütlich einrichteten. Es war ein wunderbares Gefühl, die Hütten auf diese Weise einzuweihen. Wir waren sehr glücklich, die kleine Hundefamilie nun in Sicherheit zu wissen.
Es wurden Fotos gemacht, und alle erhielten einen Namen. Die Mama nannten wir Martina, die Babys heißen Mandy, Mano, Marina, Mirabell, Mirto, Molly, Monty und Moro.
Am nächsten Tag fuhren wir noch einmal hin, um uns zu vergewissern, dass alle wohlauf sind. Aber Mama Martina als ganz vorbildliche, liebevolle Mama hatte alles im Griff. Sie freute sich, uns wiederzusehen, und konnte gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen.
Beim Besuch nun Mitte November war es schön zu sehen, wie gut sich die Kleinen entwickelt hatten. Inzwischen erobern sie mit ihren tapsigen Schrittchen schon mutig das ganze Gehege. Mama Martina ist nach wie vor superlieb und menschenbezogen. Noch müssen Mama Martina und ihre Babys zusammenbleiben, aber ab Januar 2013 wären alle bereit, in ihre eigenen Familien umzuziehen. Vielleicht planen Sie für das neue Jahr vierbeinigen Familienzuwachs? Dann können wir Ihnen Martina oder eines ihrer Kinder nur wärmstens ans Herz legen.
27. Januar 2013:
Die liebevolle Hundemama Martina durfte heute in ihr neues Zuhause ziehen und lebt nun bei einer netten hundeerfahrenen Dame, deren Herz sie sofort erobert hat. Sie wurde von weit her abgeholt und hat sich sofort ihrem neuen Frauchen angeschlossen. Nach einem mühsamen Leben auf der Straße genießt sie es jetzt, endlich ankommen zu dürfen. Wir freuen uns sehr für Martina und wüschen ihr und ihrem neuen Frauchen eine wundervolle gemeinsame Zeit.