Im Oktober besuchten wir eine unserer sardischen Kolleginnen im Norden Sardiniens. Kurz nach dem wir angekommen waren fuhr ein großer Pick-up den Berg hinauf. Das war die erste Überraschung ... Es war ein Jäger, der von unserem Besuch erfahren hatte, und er wollte uns drei seiner Jagdhunde vorstellen, die laut seinen Aussagen zur Jagd nicht zu gebrauchen sind. Wahrscheinlich kennen sie nur die Enge ihrer Zwinger, aus denen sie nur an Jagdtagen herauskommen. Fremde Menschen waren sie offenslichtlich nicht gewöhnt. Als die sehr ängstlichen Hunde aus ihren kleinen Boxen geholt wurden, wussten sie gar nicht, wie ihnen geschah.
Die Realität Sardiniens: Hunde werden abgegeben, weil sie "nichts taugen". Dabei zählt dieser Jäger noch zu den "Guten", da er seinen Hunden wenigstens noch eine kleine Chance gegeben hat, indem er uns um Hilfe bat. Die meisten Jäger entsorgen ihre Hunde ohne Federlesen auf eine andere Art und Weise, sei es durch einen Schuss in den Kopf oder eine Schlinge um den Hals. Wir wissen, dass die Vermittlungschancen sehr gering sind. Aber wir haben in ihre Augen gesehen. Wir können sie nicht ihrem Schicksal überlassen, sondern müssen alles erdenklich Mögliche versuchen, sie vor dem sicheren Tod zu bewahren.
Als sie einige Wochen nach unserer Oktoberreise endlich unserem Tierarzt vorgestellt worden waren, der sie reisefertig machen und auch kastrieren sollte, stellte der fest, dass die Hündin in der Endphase der Schwangerschaft war, in der er keine Kastration mehr vornimmt. Und Hündin Daniela brachte dann auch schon wenige Tage nach dieser Untersuchung ihre 6 Babys Albert, Angela, Ania, Aron, Asia und Augusta zur Welt.
Vor Kurzem durfte sie mit ihren 6 Babys auf eine deutsche Pflegestelle und alle bekommen nun die Chance auf ein würdevolles Leben.
06. Februar 2013: Angela wohnt nun in Mannheim bei einem netten hundeerfahrenen Paar, die vor kurzem ihren Rottweiler nach 13 Jahren über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten. Für beide stand von Anfang an fest, dass ein Leben ohne Hund nicht geht und sie gerne wieder einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren wollen. Angela, die nun Fee heißt, hatte nun das große Glück und darf nun für immer bleiben.
25. November 2013:
Fee entwickelt sich prächtig, sie ist bei uns im Verein mittlerweile bei den Junghunden angekommen und steuert mit großen Schritten auf die Begleithundeprüfung zu. Sie ist immer noch äußerst wissbegierig und würde am liebsten alles auf einmal lernen. Da sie nun das richtige Alter hat werden wir ab nächster Woche beginnen sie in die Rettungshundestaffel des ASB einzubringen, in der ihre beste Freundin Mini bereits aktiv ist.
Fees Kastration am 05.11.13 hat sie super gemeistert und war innerhalb von einem Tag wieder so fit dass es fast unmöglich war sie 10 Tage zu schonen. Sie hat perdu nicht verstanden warum sie nicht spielen oder trainieren durfte. Aber auch diese 10 stressigen Tage sind nun zum Glück vorüber.