Die Geschwister Crol, Croil und Close boten ein Bild des Jammers, als ich im Juli im Canile war. Sie waren erst drei Tage vorher dort abgegeben worden. Dass solche hilflosen Würmchen einfach von ihren Besitzern abgeschoben werden - diese Herzlosigkeit werden wir wohl im Leben nicht verstehen.
Damit sie nicht das gleiche Schicksal erleiden wie eine andere Welpengruppe kürzlich, von der trotz intensiver tierärztlicher Bemühungen außerhalb des Canile alle starben, baten wir unseren Tierarzt, sie umgehend gegen Parvo zu impfen (das wird vom Canile nicht bezahlt). Nachdem dann davon auszugehen war, dass die Impfung Wirkung zeigte, holten wir sie in eine private Pflegestelle, wo sie sich nun altersentsprechend zu echten kleinen Rabauken entwickelt haben. Welcher Mix bei ihnen dahintersteckt, ist nicht zu sagen, aber sie müssen zumindest ein paar Labradorgene haben: Sie lieben Wasser. Sobald ihr Pflegefrauchen die große Wasserschüssel auffüllt, versuchen alle drei, sofort hineinzukommen, und bei dem Gerangel und Geplansche ist die Schüssel ruckzuck wieder leer und die drei Kleinen sind die reinsten Matschmonster. (Daher auch die Matschspuren im Fell ... aber keine Sorge, die gehen wieder raus :-))
Close hat mittlerweile über eine befreundete private Tierschützerin ihr Zuhause in Deutschland gefunden. Nun warten noch Crol und Croil auf liebevolle Menschen, die Ihnen ein warmes und sicheres Körbchen schenken.
16. September 2013: Eigentlich sollte Croil nach Ankunft in Deutschland auf seine Pflegestelle gebracht werden, doch dann erreichte uns eine sehr erfreuliche Nachricht unserer Vermittlerin Anita Vohsen:
"Croil hat alle bisherigen Rekorde gebrochen. Eigentlich wollte ich ihn am Montag nach seiner Ankunft in Deutschland nur für eine Woche bei meiner Postbotenfamilie als Pflegehund unterbringen, solange diese noch Urlaub haben. Bruder Crol sollte bei mir bleiben, bis er seine Weiterreise antreten kann. Nachdem mich Martina Failer, die Vermittlerin von Crol und Croil, einige Stunden nach der Ankunft der beiden Herzbuben anrief und mich darüber informierte, dass es für Crol bereits ein Plätzchen gäbe, habe ich der Postbotenfamilie davon erzählt. Noch am gleichen Abend wurde in der ganzen Familie einstimmig beschlossen, dass ich Croil auf gar keinen Fall mehr zurückbekommen werde :-)
Croil heißt jetzt Marley (und er macht dem Marley aus dem Film „Marley und ich“ wirklich allergrößte Konkurrenz) und hat hoppla-hopp sein Zuhause nur wenige Meter von mir bei Savino (der ebenfalls von proTier e.V. vermittelt worden ist), Berti (ein fescher Spanier und ebenfalls aus dem Tierschutz), meinem Postboten und seiner Frau gefunden. Dem Blick in Croils Augen konnten sie sich einfach nicht entziehen und den monströsen, unbeholfenen Patsche-Pfoten konnte erst recht keiner von ihnen wiederstehen, wenn sie liebevoll (allerdings sehr grobmotorisch) nach Aufmerksamkeit gebettelt haben.
Tja, so schnell kann’s gehen und ab nächster Woche gehört er an den Tagen, an denen „Herr und Frau Postbote“ beide arbeiten sind, genauso wie Savino und Berti zu meinem mittäglichen Vergnügungsprogram, wenn ich mit ihnen eine Gassi-Runde drehe."