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Atos (29.07.)


Sechs Welpen waren gerade wenige Tage vor meinem Besuch in Sassari gefunden und ins Canile gebracht worden. Ob sie wirklich alle Geschwister sind, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen, zumindest werden sie aus dem gleichen Haushalt stammen, denn sie wurden gemeinsam aufgefunden.

Sechs Welpen hatte ich fotografiert. Hatte mit ihnen - soweit sie es in ihrer Ängstlichkeit zuließen - geschmust, sie gestreichelt, ihnen versprochen, dass wir gute Zuhause für sie finden. Was für ein Schock, dann drei Tage später zu erfahren, dass eines der beiden Mädchen, die schwarze Mina, in der Nacht vom 16. auf den 17. März verstorben ist ... Ihre traurigen Augen verfolgen mich jetzt noch.

Ich habe alle Welpen als sehr verängstigt erlebt: Ein Mann hatte sie eingefangen - leider ist er dabei wohl nicht besonders behutsam vorgegangen. Sobald man sich den Kleinen näherte und sie eine von oben kommende Hand sahen, drückten sie sich ängstlich aneinander und möglichst auch noch gegen die Wand ... Die Mädels im Canile versuchen nun, ihnen zu zeigen, dass Menschen auch sehr lieb sein können. Aber sie haben einfach zu wenig Zeit - trotz freiwilliger Überstunden -, sich intensiv um jede der armen Seelchen zu kümmern. Daher wäre es ganz wichtig, dass die fünf Welpen Atos, Dior, Floppy, Ilma und Magù schnellstmöglich nach Deutschland reisen und in Pflegefamilien untergebracht oder gleich von ihrer endgültigen Familie adoptiert zu werden.

20. Juni 2013:

Atos hat sich auf seiner deutschen Pflegeselle zu einem tollen Hundejungen entwickelt. Von seiner anfänglichen Angst ist nichts mehr zu sehen und er genießt nun sein Hundeleben in Freiheit. Er ist ein unkomplizierter Begleiter, sehr neugierig und aufmerksam und versteht sich bestens mit den anderen Hunden der Pflegestelle. Kinder bereiten ihm sehr viel Freude, denn mit denen kann man richtig schön spielen und toben.

Wir hoffen sehr, dass Atos bald seine eigene Familie findet und freuen uns auf Ihre Nachricht.

29. Juli 2013:
Atos durfte heute zu seiner neuen Familie ziehen. Er lebt nun bei dem Schwiegervater des ansässigen Tierarztes und ist dort in den besten Händen. Die Familie hatte schon immer Hunde und hat sich beim ersten Kennenlernen schon in den hübschen Kerl verliebt. Der etwas scheue Rüde macht laut ersten Rückmeldungen sehr gute Fortschritte und darf jetzt sein Leben mit Haus, Garten und Herrchen in vollen Zügen genießen.
 
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