Opfer menschlicher Gleichgültigkeit Beim Besuch auf Sardinien im September 2013 wurde Karin zu einem Hotel geführt, das direkt an der Landstraße in La Muddizza liegt. Dort leben zahlreiche Katzen in ganz erbärmlichen Verhältnissen. Das einzig Positive ist, dass man sie nicht verjagt, sondern zu schätzen weiß, dass sie das Gelände von Mäusen und Ratten freihalten. Unseren Vorschlag, die Katzen zu kastrieren, lehnte man ab. Man brauche ja Nachschub ... wegen der gefährlichen Straße vor der Tür ... Wir waren sprachlos über so viel Kälte und Herzlosigkeit den Katzen gegenüber, aber das ist ja nun mal die gefühllose Einstellung auf Sardinien unseren Mitgeschöpfen gegenüber ... Nach langem Überzeugungsgespräch durch unsere dortige Kollegin gelang es uns schließlich, zumindest eine Katzenmutter mit ihren Babys dort wegholen zu dürfen. Das waren die Mutterkatze Maria und ihre Kitten Martina, Matteo, Michele, Miriam und Melia. Die kleine Familie lebte an einem Treppenabgang zum Keller inmitten von Gerümpel und Dreck. Gierig machten sich alle über das von uns mitgebrachte Futter her ... ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber wir versprachen, so schnell wie möglich einen sicheren Pflegeplatz zu finden und sie dort wegzuholen.
Ein paar Tage später war es dann soweit, dass die kleine Familie umziehen durfte. Das neue Quartier war nicht komfortabel, aber sicher und wettergeschützt, und es war sichergestellt, dass die Familie regelmäßig Futter bekommen würde.
Die Mangelernährung der ersten Lebenswochen lässt sich natürlich nicht über Nacht ausgleichen, so hatten die Kleinen und auch die Mama alle mit Erkältung, Durchfall usw. zu kämpfen. Aber nach und nach erholten sie sich, und endlich waren sie fit genug, nach Deutschland reisen zu können, wo sie in ihren Pflegestellen auf ihre eigenen Familien warten.
1. April 2014
In Deutschland auf ihrer Pflegestelle angekommen, musste die zierliche Maria noch weiter aufgepäppelt werden. Die zunächst täglich notwendige Behandlung von Augen und Ohren wurde liebevoll von der Pflegemama erledigt. Dankbar nahm Maria jede Zuwendung an, auch die beiden vorhandenen Kater boten sich ihr als Kuschelpartner an. Die süße Maria hat sich schnell in die Herzen ihrer kleinen Familie geschnurrt, sie darf mit im Bett schlafen und belegt dabei mit Vorliebe drei Viertel von Frauchens Kopfkissen. Mit den beiden Katern kann sie wunderbar spielen und sie hat gelernt, ihnen das Futter wegzufressen - so hat sie sich mittlerweile sogar ein kleines Wohlstandsbäuchlein zugelegt.
Um Marias Glück vollkommen zu machen, hat die Pflegemama beschlossen, sie zu adoptieren. Wir freuen uns sehr für Maria und wünschen ihr und ihrer Familie eine lange glückliche gemeinsame Zeit!