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Barone (09.07.)


Schmusekater sucht Familienanschluss
Barone war einer Sardin zugelaufen und hatte sich der Gruppe Katzen angeschlossen, die dort in Haus und Garten lebten. Da Barone recht struppelig aussah, brachte sie ihn zum Tierarzt. Zum einen, um ihn kastrieren zu lassen, zum anderen um herauszufinden, ob und was ihm vielleicht fehlen könnte. Aber es war glücklicherweise nichts Gravierendes, sondern der arme Kerl war einfach durch das schlechte Leben auf der Straße heruntergekommen. Zwar wurde er auch positiv auf FIV getestet, aber das ist ja nun keine gefährliche Krankheit. Sie ist auch nicht "hochansteckend", wie leider von vielen Tierärzten gesagt wird, was den betroffenen Katzen das Leben nur schwer macht und ihre Vermittlungschancen einschränkt. FIV kann durch den Geschlechtsakt unkastrierter Katzen übertragen werden. Normales Zusammenleben, insbesondere bei kastrierten Katzen, überträgt die Krankheit nicht. Und zum "normalen  Zusammenleben" gehört auch, dass die Katzen miteinander kuscheln, spielen, sich ablecken, aus einem Napf fressen. Wenn Sie also dem liebenswerten schwarzen Schmuser ein liebevolles Zuhause schenken möchte, freuen wir uns auf Ihre Nachricht.

9. Juli 2015


Heute durfte Barone von seiner Pflegestelle in sein neues Zuhause ziehen. Die Autofahrt hat er gut überstanden. Im neuen Zuhause ist Pippo, wie Barone nun heißt, traumhaft empfangen worden: Für die anderen Katzen war er einfach da, und sie haben ihn erst einmal in Ruhe gelassen. Nur Chiccone (auch ein proTier-Kater) hat ihn sehr freundlich beschnuppern wollen, aber das war Pippo erst mal zu viel, und er hat ihn zurück gewiesen. Doch sein Frauchen durfte ihn schon beschmusen und kraulen, und er hat dabei laut geschnurrt. Gut gefressen hat er auch gleich, und die erste Nacht verlief ruhig. Also alles bestens. Da wir in ständigem Kontakt zum Frauchen stehen, die ja schon mehreren FIV-Katzen von uns ein Traumzuhause geschenkt hat, werden wir hier auch immer wieder über das weitere Einleben von Pippo berichten können. Wir wünschen Pippo eine lange glückliche Zeit mit seinen neuen zwei- und vierbeinigen Familienmitgliedern.

Oktober 2015


Im Auftrag von Barone, der jetzt Pippo heißt, hat uns seine Mama folgenden Brief geschrieben:

Hallo liebe Katzenfans,

endlich kann ich euch von meinen ersten Monaten in meinem neuen Zuhause berichten. 

Also, Anfang Juli hieß es für mich Köfferchen packen und ins schöne Hessen ziehen. Die Fahrt war bei der Hitze etwas strapaziös, und als ich endlich ankam, war ich fix und fertig. Eine große Katzenfamilie wartete auf mich. Ich dachte schon, ich muss jetzt auch noch Hessisch lernen, und staunte nicht schlecht, als der dicke Chiccone und das alte bunte Mädchen Kiki mich in perfektem Sardisch willkommen hießen.

Die ersten Tage waren ziemlich ausgefüllt. Meine Kumpels sind sehr freundlich, alle wollten mich kennenlernen und meine Geschichte wissen. Mit dem dicken Chiccone sitze ich sehr gerne stundenlang am Fenster und wir beobachten zusammen die leckeren deutschen Spatzen. Dass unsere Mami sagt, wir sehen aus wie Dick und Doof, ist uns egal.

Das alte bunte Mädchen Kiki erklärte mir sofort die Spielschiene – sogar auf Sardisch ! – und seitdem spielen wir immer wieder eine Runde zusammen. Ich spiele stundenlang mit der Spielschiene, und manchmal schlafe ich auch in der Mitte ein, damit keiner meiner Kumpel sie mir wegnehmen kann.

Dann sah ich SIE. Und wusste sofort, SIE ist es. SIE ist das schönste Mädchen das ich bisher gesehen habe, die Freundin, auf die ich mein ganzes Leben gewartet hatte. Jung, verspielt, immer gut gelaunt und genauso schwarz wie ich. Ich habe mich sofort in sie verliebt. Sie heißt Mia und kommt aus Mallorca, wo sie auch keine richtige Zukunftsperspektive hatte. Wir sind unzertrennlich. Und das Schönste: sie liebt auch Bällchen in allen erdenklichen Farben und Größen. Wir spielen und raufen zusammen, rennen durch das ganze Haus immer den Bällchen hinterher, Tag und Nacht (was unsere Mami weniger prickelnd findet) - das macht eine Menge Spaß. Aber was uns eigentlich am meisten Spaß macht, ist, dass unsere Mami uns gar nicht auseinander halten kann. 

Manchmal möchte auch Chiccone mit uns spielen, aber der Sumo-Ringer im roten Katzenpelz ist einfach zu dick dafür. Unsere Mami sagt dass seine knapp 8 KG Katzenglück schuld daran sind.

Also ihr seht, ich habe hier mein Glück gefunden, und das gebe ich nicht mehr her.

Auf Sardinien habe ich unzählige Kumpel zurücklassen müssen. Ich denke oft an sie, wie sie herumstreunen, wie sie auf Mülldeponien nach Fressbarem suchen, wie sie im Sturm und in den kalten Nächten vergeblich nach Schutz suchen. Das macht mich ganz traurig. Diese Kumpel warten auch noch alle auf ein bisschen Glück. Ob sie es finden werden, hängt von euch ab. Holt sie zu euch, gebt ihnen ein Zuhause. Das bisschen Futter und das warme Plätzchen werden sie euch mit unendlich viel Liebe und Zuneigung vergelten.

Euer Pippo

 

 

 

 

 

 

 


 
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