Nach unserer Sardinientour Anfang Februar 2020 hatten wir ja schon weitere Touren für März, April und Mai 2020 geplant. Aber die wegen der Ausbreitung des Coronavirus für Italien verhängten Reisebeschränkungen hatten uns einen Strich durch unsere Planung gemacht. Da auch unsere Autotransporte nicht durchgeführt werden konnten, bringt uns die Coronakrise in arge Bedrängnis, denn es werden immer mehr Hunde und Katzen, die wir in unseren Pflegestellen und Auffangstationen aufnehmen und versorgen müssen.
Auch im Rifugio der LIDA in Olbia werden ständig Findelkatzen abgegeben, was die ohnehin schon bedrückende Enge in den Käfigen noch verstärkt. Damit wir für die Neuzugänge keine Zeit verlieren, bis wir sie auf unserer Webseite vorstellen können, werden uns also weiterhin ausnahmsweise unsere Partner mit Bildern und Informationen versorgen, bis wir hoffentlich bald auch wieder selbst vor Ort sein können.
Einer der Neuzugänge in der LIDA ist der kleine Sebastiano. Dieses wunderschöne Katzenkind mit den strahlend blauen Augen wurde aufgegriffen, als es mutterseelenallein am Hafen von Olbia herumstrich. Da war er knapp sechs Wochen alt, also noch viel zu jung, um ohne eine Mutter und Geschwister zu sein. Mit ziemlicher Sicherheit ist er nicht im Hafengebiet geboren, sondern von herz- und gewissenlosen Menschen dort ausgesetzt und seinem Schicksal überlassen worden. Als schneeweißer Kater wäre er - zu all dem Elend, unter dem die herrenlosen Katzen ohnehin zu leiden haben - unter der sengenden sardischen Sonne auch bald noch mit hoher Wahrscheinlichkeit an Hautkrebs erkrankt, wie so viele andere weißen Katzen auf der Insel. Glücklicherweise wurde der Kleine von freundlichen Menschen ins Rifugio gebracht, und so hat er nun die Chance, über uns eine gute Familie zu finden.
20. Juli 2020
Sebastiano hat sein Zuhause in Herne gefunden. Er konnte praktisch direkt vom Käfig in eine vollkommen katzengerecht eingerichtete Wohnung einziehen. Seine Adoptanten hatten einen Spielkumpel für ihren fast blinden schwarzen Kater Neo gesucht, der sich langweilte, nachdem sein Freund, der Nachbarskater, der ihn regelmäßig besucht hatte, weggezogen war. Nun können Sebastiano und Neo gemeinsam durch die Wohnung toben, während die beiden Freigängerkatzen, die zum Haushalt gehören, draußen ihrer Wege gehen. Wir wünschen Sebastiano und seiner Familie viele glückliche gemeinsame Jahre!