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Minou (04.05.)


Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und die Touristensaison läuft auf Hochtouren … es vergeht daher kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden und abgegeben werden. Außerdem werden von den Helfern der LIDA ebenfalls zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Aktuell ist die Situation besonders dramatisch: Wie auch unsere anderen Partner wird das Rifugio der LIDA überschwemmt mit Hunde- und Katzenbabys. Die meisten von ihnen weggeworfen wie Müll. Die Partner in der LIDA und auch wir fragen uns immer wieder: Was sind das für Menschen, die so etwas tun? Es gibt so viele Hilfsangebote, nicht zuletzt auch von uns, Trächtigkeiten und damit dieses unbeschreibliche Elend zu verhindern. Aber man ist zu stolz, um Hilfe zu bitten. Das hat man noch nie gemacht. Kastrationen sind wider die Natur. Nicht von Gott gewollt. Keine Zeit, zum Tierarzt zu fahren. Wenn ich die zum Tierarzt bringen muss, macht sie mir das Auto schmutzig. Die Litanei der Ausreden ist ellenlang, und wir können sie bald nicht mehr hören. Auch wenn wir schon so viele Jahre auf Sardinien aktiv sind, an dieses verantwortungslose, herzlose Verhalten werden wir uns nie gewöhnen. Und auch die schlimme Situation der Straßenkatzen belastet uns sehr.

Duchessa und Minou sind Mutter und Tochter. Sie waren ganz offensichtlich ausgesetzt worden. Eine Touristin nahm sich ihrer an und versuchte auch, mit Hilfe ihres Ferien-Vermieters ein Zuhause für die beiden zu finden, jedoch vergebens. Da in wenigen Tagen die Abreise bevorstand, bat die Touristin in der LIDA um Hilfe, und am 23.07.2022 zogen die beiden dort ein. Man darf gar daran denken, wie es Duchessa und Minou ergangen wäre, hätte man sie einfach wieder auf die Straße gesetzt: Denn sie sind nicht nur weiß und somit sehr empfindlich, was die sengende Sonne angeht. Sie sind auch beide taub.

Im Rifugio sind sie nun aber erst mal in Sicherheit, aber wir wünschen uns natürlich sehr, dass die beiden schönen Katzen nicht allzu lange im Käfig ausharren müssen. So bald wie möglich möchten wir sie nach Deutschland holen, damit sie hier ihre Familien finden, die ihnen sichere Zuhause schenken.

28. Januar 2023
Duchessa und Minou konnten nach Deutschland reisen und warten nun in ihrer Pflegestelle auf nette Menschen, die sie adoptieren möchten.

März 2023

Duchessa und Minou sind zwei ganz zauberhafte, liebe und zutrauliche Katzen, die sich schnell bei ihrer Pflegemama eingelebt haben. Entgegen der bisherigen Einschätzung wurde festgestellt, dass beide nicht taub sind. Sie maunzen ganz zart, reagieren auf Geräusche und Stimmen, hören auch auf ihre Namen.

Minou orientiert sich stark an ihrer Mutter und Duchessa liebt es, mit ihrer Tochter zu spielen. Vor allem liegen beide meistens eng aneinandergekuschelt auf dem Sofa oder in einem Katzenbett. Die beiden unproblematischen Schneeflocken suchen daher ein liebevolles Zuhause, in das sie zusammen einziehen dürfen.


04. Mai 2023
Duchessa und Minou haben ihr Zuhause in Krefeld gefunden. Der Adoptant und seine beiden Söhne hatten die beiden Katzendamen in der Pflegestelle besucht und die Chemie stimmte auf Anhieb. Nachdem in der Wohnung alles vorbereitet und der Balkon gut gesichert war, konnten Duchessa und Minou umziehen, sehnsüchtig von ihrer Familie erwartet. Wir wünschen allen eine glückliche gemeinsame Zeit.
 
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