Vier Monate im Canile haben sie schwer gezeichnet Die Hündin war einer sardischen Kollegin aufgefallen, weil sie durch die Gegend streunte. Als sie sicher sein konnte, dass die Hündin niemandem gehört, versuchte sie, sie einzufangen. Aber die Tierfänger des Canile waren schneller, und so landete die Hündin in einem der berüchtigten Hundeheime. Ihr Schicksal schien besiegelt.
Aber unsere Kollegin gab nicht auf, setzte alle Hebel in Bewegung, die Hündin wieder aus dem Canile zu befreien. Am 17. August 2009, 10 Uhr, war es dann soweit. Wir konnten Rea abholen. Uns stockte der Atem: Sie warauch während ihrer Streunerzeit ja nicht besonders gut in Schuss gewesen, aber den Zustand, in dem sie jetzt vor uns stand, hatten wir nicht erwartet. Rea war klapperdürr, dehydriert, das Fell struppig, die Haut von Flohbissen und Schorf übersät ... Wir waren geschockt, konnten unsere Tränen nicht zurückhalten.
Sofort brachten wir sie zu unserem Tierarzt, der sie gleich an den Tropf legte. Anschließend brachten wir sie in unsere private Hundepflegestelle. Hier wurde Rea nun zwei Monate lang liebevoll umsorgt, bis sie am 23. Oktober ihre Reise nach Deutschland, in ihr Zuhause, antreten konnte.
Ja, Sie haben richtig gelesen "... in ihr Zuhause ...". Es gab tatsächlich eine tierliebe Dame, die sich nicht scheute, auch einem so bedürftigen Tier wie Rea eine Chance zu geben. Wir standen schon länger in engem Kontakt, und als wir ihr von Rea erzählten, hat sie nicht eine Sekunde gezögert. Unser riesiges Dankeschön geht also an Frau N., dass sie sich nicht hat abschrecken lassen. Ihr und Rea wünschen wir eine wunderbare gemeinsame Zeit.
24. März 2011 Am 23. Oktober 2009 hatten wir freudig berichtet, dass die schwer kranke Rea ein liebevolles Zuhause gefunden hat. Es folgten wechselvolle Zeiten, in denen es Rea mal besser, dann wieder schlechter ging. Ihr Frauchen tat - gemeinsam mit mehreren Tierärzten, darunter ein Professor der Münchener Unikliniken - alles, um Reas Hautprobleme in den Griff zu bekommen und ihr ein schönes Hundeleben zu geben. Es gab lange Phasen, in denen Rea wieder richtig hübsch war und sie regelrecht aufblühte, aber die vielen Jahre auf der Straße, die Zeit im Canile in Italien, die Krankheiten, die nie behandelt worden waren und ungehindert ihren Körper zerstören konnten - sie forderten ihren Tribut. In ihren letzten Wochen schlug kein Medikament mehr an, Rea verlor ihr Fell, die Haut war nur noch trocken und rissig, schuppig und krustig, und der Juckreiz muss fürchterlich gewesen sein. Schweren Herzens entschloss sich ihr Frauchen daher, Rea am 24. März 2011 über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen. Die Tierärztin kam ins Haus, und in den Armen ihres Frauchens tat Rea ihren letzten Atemzug.
Lesen Sie hier den Nachruf von Frauchen Barbara Am 24. März habe ich die kleine Rea aus diesem Leben gehen lassen, nachdem alle Versuche, ihre Leishmaniose zu behandeln bzw. zumindest erträglich zu machen, gescheitert sind. Immer wieder sind nässende Stelle, Pusteln und Hautblutungen aufgetreten mit einem ständigen Juckreiz, der der Hündin den ganzen Tag und die halbe Nacht zugesetzt hat. Trotzallem hat Rea hier noch eineinhalb schöne Jahre verbracht und ist von mir sehr geliebt worden. Sie hat nicht nur den Weg auf die Wohnzimmer-Couch geschafft, sondern sich einen Platz in meinem Herz erobert. Ich werde diese kleine tapfere Hündin nie vergessen. Wie viele Kinder mag sie wohl zur Welt gebracht haben? Mit Sicherheit hat sie sie gut versorgt. Was für ein Kampf, was für ein Leben für ein Wesen, was nicht geschaffen ist, sich alleine durchzuschlagen. Wie viele Menschen mögen an ihr achtlos vorbei gegangen sein? Ich bin froh, dass ich ihr, wenn auch nur für viel zu kurze Zeit, Geborgenheit und Liebe geben durfte. Rea ist zu Hause eingeschlafen. Ich habe sie gestreichelt, bis ihr kleines Hundeherz stehengeblieben ist. Ich habe sie in meinem Garten begraben.
(auf dem Bild links sieht man Rea in ihren guten Zeit, die beiden anderen Bilder zeigen sie kurz vor ihrem Tod.)
Liebe Rea, wir werden nie vergessen, wie sehr du dich gefreut hast, als wir dich aus dem Canile holten. Obwohl du schwach und krank warst, schienst du zu lächeln. Es ist schön, dass du anderthalb Jahre lang noch einmal richtig geliebt und umsorgt wurdest. Wir werden dich immer im Herzen behalten.