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Polly


Für meine über alles geliebte Polly!

Liebe Polly, mein Herz blutet, denke ich darüber nach, dass du am 27.06.2011 über die Regenbogenbrücke gegangen bist.

Weil ich dich liebe, gebe ich dich nun wieder her! Ich wollte, dass du in Würde gehst, dich nicht noch bis in die Unendlichkeit hin quältest, immer wieder nur Lebensverlängerung auf Tage, Wochen, vielleicht noch zwei Monate.

Am frühen Morgen des 27.06.2011 hast du mir gesagt, dass du gehen wirst. Du bist in gebeugter Haltung, konntest deinen Kopf nicht mehr heben, die Wirbelsäule verbogen, an mir vorbei geschlichen. Die Menschen, die deinen vermeintlichen Zwischenschritt als "niedlich" ansahen, konnten nicht sehen, wie du eigentlich gelitten hast. Und wer hatte deine kaputte Wirbelsäule zu dem gemacht, was sie zu deinen Lebzeiten war? Der Mensch, der dich früher als Straßenhündin jagte, mit Steinen nach dir warf, mit Knüppel auf dich eingeprügelte. Ich schäme mich so unendlich, dieser Gattung anzugehören.

Als du im Frühjahr 2008 bei mir einzogst, wusste ich nur, dass du taub warst. Mit Erschrecken erkannte ich, dass du traumatisiert warst und zudem eine Angstbeißerin. Und: Du hattest eine panische Angst vor Männern.

Es war mir egal, was an Krankheitsbildern noch auf dich zukam, ob Inkontinenz, Hals-Wirbel-Syndrom, mittlerweile Cushing-Syndrom, mein Herz hatte sich für dich unendlich geöffnet, und ich lebte in bedingungsloser Liebe zu dir. Ich ließ dich gewähren, zeigte dir Liebe und dass du wieder Vertrauen zum Menschen finden konntest.

Und das schönste im Leben geschah eines Tages: Nach zwei Jahren Geduld und Liebe machtest du deine Seele zu mir auf und schenktest mir dein Vertrauen.

Die letzten Monate dann verschlechterte sich dein Gesundheitszustand massiv. Du brachst zusammen, Zitteranfälle, deine Muskeln machten nicht mehr mit, der Schließmuskel der Blase versagte. Und doch kämpfte ich noch an vorderer Front, wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Nach ganz heftiger Verschlechterung gestern habe ich mich dazu entschieden, obwohl ich noch am hadern war, dass ich dich in Würde gehen lassen wollte. Und als du heute morgen vor mir standest, wusste ich, es geht nicht mehr ...

Liebe Polly, weil ich dich liebe, gebe ich dich nun wieder her!

Grüß mir bitte den Drupi, der kurz vor dir ging, ganz lieb von mir, aber auch die anderen, und sage ihnen, dass ich sie wiedersehen werde, eines Tages ...

Ich werde dich niemals vergessen, meine süße Maus!

Deine Judith

***

Liebe Judith,

all deine Kolleginnen und Kollegen bei proTier trauern mit dir. In so kurzer Zeit musstest du nun zwei deiner geliebten Lebensgefährten gehen lassen. Aber, sie hatten bei dir den Himmel auf Erden, und du konntest gutmachen, was andere Menschen an ihnen verbrochen haben.

Wir wünschen dir viel Kraft, den Schmerz zu überstehen.

Alles Liebe,

Karin und Wolfgang



 

 
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