Während unserer Sardinientour im März 2018 besuchten wir auch das Canile in Arzachena, da man uns dort ein paar Neuzugänge vorstellen wollte. Zu diesen Neuzugängen gehörten die fünf Geschwister Alfio, Artu, Amor, Atos und Astoria, die von einem der Canile-Mitarbeiter gefunden worden waren: Die Mutter war erschossen worden (es waren die letzten Tage der winterlichen Jagdsaison, in der die sardischen Machos ihrem blutigen "Hobby" frönen) und man hatte die tote Hündin einfach mit ihren hilflosen Welpen liegengelassen. Und das in der Zeit, als auch auf Sardinien Schnee lag und es bitterkalt war. Die fünf Kleinen waren schon sehr geschwächt, sie waren noch so jung, hätten so dringend noch ihre Mama gebraucht ...
Im Canile hat man sich dann so gut es ging um sie gekümmert, und sie sind inzwischen zu hübschen Hundekindern herangewachsen. Dass sie einen denkbar schlechten Start ins Leben hatten, sie man bei Alfio und Artu recht deutlich: Durch die Mangelernährung und die fehlende Sonnenwärme sind die Gelenke ihrer Vorderbeine noch sehr schwach und die Pfoten dadurch durchtrittig. Neben gutem Futter erhalten sie Kleinen nun alle zur Stärkung Injektionen mit speziellen Vitaminen, insbesondere Vitamin B12. Aber die Kleinen brauchen auch viel Bewegung an der Sonne, um Vitamin D zu tanken und die Gelenke zu stärken. Das aktuell sehr schlechte Wetter auf Sardinien hilft da nicht wirklich und die Boxen des Isolamento sind viel zu klein, um dem Bewegungsbedarf gerecht zu werden.
Wir hoffen daher, dass die Kleinen so schnell wie möglich nach Deutschland reisen können.
12. Mai 2018: Der wuschelige Amor durfte vor kurzem auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
17. Mai 2018:
Amor hat sich bereits nach kurzer Zeit in seiner Pflegestelle eingelebt. Von seiner anfänglichen Schüchternheit ist nicht mehr viel zu sehen. Er ist „aufgetaut“ und er fühlt sich wohl. Er hat ein sonniges Gemüt und ist ein freundlicher lieber Hund. Jeden Tag erkundet er den Garten und das Haus.
Mit der vorhandenen Hündin und der Katze hat er bereits Freundschaft geschlossen. Amor ist sehr menschenbezogen und hält sich am liebsten dort auf, wo seine Menschen sind. Er liebt alle Zwei- und Vierbeiner.
Amor ist ein echter Traumhund, zu seinem Glück fehlt ihm nur noch seine eigene Familie.
21. November 2019:
Wir erhielten traurige Nachricht von Amors Familie. Der wunderhübsche Kerl, der inzwischen auf den Namen Bo hörte, ist unerwartet und viel zu früh an den Folgen einer Operation verstorben. Wir sind untröstlich und wünschen Bos Familie viel Kraft und Trost in dem Wissen, dass er nun hinter der Regenbogenbrücke auf der ewig grünen Wiese herumtollt.
Lesen Sie hier noch die Zeilen von Bos Herrchen und Frauchen: "Gestern ist unser geliebter Bo (früher Amor) an den Folgen einer Kastration völlig unerwartet gestorben. Für meine Frau und mich ist der Verlust von diesem tollen Hund unbegreiflich, wir sind untröstlich.
Und trotz des großen Verlustes war es eine so tolle Zeit mit Bo. Nach wirklich schwierigen ersten Monaten, in denen wir uns zusammenfanden, wurde das Zusammenleben mit ihm immer, immer schöner. Er war ein toller Begleiter, ein Kumpel geworden. Bo war ein so fröhlicher Hund, ein besonderer Charakter. Wir hatten uns gegenseitig so ins Herz geschlossen. Und das ist nach anderthalb Jahren furchtbar beendet worden.
Wir wollen Ihnen danken, weil nur mit dem Engagement Ihres Vereins es zu dieser so schönen Zeit gekommen ist."