18. November 2013 Seit Tagen schon ging es unserem kleinen Alex sehr schlecht. Schon mehrfach hatten wir in den gut vierzehn Monaten, die er in seiner Familie in Obhut war, Phasen gehabt, wo wir dachten, er schafft es nicht mehr. Aber jedes Mal hat der kleine Kämpfer sich wieder berappelt - dank liebevoller Pflege und erstklassiger tierärztlicher Unterstützung. Doch diesmal war alles Mühen vergebens. Seine Werte hatten sich wieder einmal rapide verschlechtert, und sein geschundenes Körperchen sprach auf keine Unterstützung mehr an.
Dann heute die traurige Nachricht von seinem Frauchen: "Unser kleiner Alex ist heute so gegen halb 12 in seinem Körbchen bei uns zu Hause aufgrund eines Nierenversagens gestorben. Ganz von selbst. Wir sind alle sehr, sehr traurig. Er wird seine letzte Ruhestätte bei uns im Garten bekommen."
Alex hat so viel Liebe erfahren dürfen und hat uns auch unendlich viel Liebe zurückgegeben. Wir alle hatten den tapferen kleinen Kerl ins Herz geschlossen. Wir werden ihn nie vergessen.
Auch unsere Kolleginnen aus dem Canile in Sassari, die uns Alex ans Herz gelegt hatten, trauern mit uns und haben diese lieben Zeilen geschickt:
Dear Eva, we know all pain you have now for our Alex. We only can tell you that we really thank you for all the best you made for him!
He was lucky to find people like you and your family (and all proTier, too!). He spent his short life with your love, with others dogs ... he could knew a world outside our kitchen! So, the biggest present you gave to Alex was a real life!
We know you'll never forget Alex and we'll never forget him and all beautiful days you gave him! There aren't right words to explain all we would like to tell you ... only GRAZIE!! We give you a big big hug. Ciao, Benedetta and Anna Maria
Unser inniger Dank gilt an dieser Stelle Eva und Wolfgang, die viel mehr als eine "Pflegefamilie" für Alex waren. Nur durch sie, durch ihre Liebe und grenzenlose Fürsorge, unterstützt durch unsere engagierte Tierärztin, war es überhaupt möglich, Alex ein lebenswertes Leben zu schenken.
Des Weiteren danken wir auch den Spendern und seiner Patin herzlich, die uns durch ihre Zuwendungen unerstützt haben, Alex die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen.
Lesen Sie hier noch einmal die Geschichte von Alex, dem kleinen Kämpfer mit dem großen Herz voller Liebe:
Welcher Unmensch hat dir das angetan? Bei unserem Besuch im Frühjahr 2012 im Canile in Sassari zeigte man uns einen kleinen Hund, der einige Wochen vorher in einer Schlucht gefunden worden war - mit zerschmetterten Knochen, halb verhungert, völlig dehydriert. Niemand wusste, ob er es überhaupt schaffen würde zu überleben. Und da lag er nun vor mir auf dem Boden, auf dem glatten Fliesenboden fand er gar keinen Halt, konnte sich nur mühsam etwas hochstützen und auf mich zuzurobben. Seine riesigen dunklen Augen schienen zu sagen "bitte hilf mir doch" ... Er freute sich so sehr über die Leckerchen die ich ihm gab, drehte vertrauensvoll seinen Kopf in meine Hand ... dass ich die Tränen nicht zurückhalten konnte, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Wie hätte ich diesem armen Geschöpfchen seine Bitte um Hilfe abschlagen können? Auch wenn viele das vielleicht nicht nachvollziehen können, aber wenn man in diese Augen geschaut hat, kann man gar nicht anders entscheiden.
Natürlich wussten wir alle nicht, ob ihm überhaupt geholfen werden könnte. Aber wir wollten es zumindest versuchen. So kam der kleine Alex im September nach Deutschland, und seitdem gehen wir durch Wechselbäder der Gefühle. Natürlich hat der süße Kerl uns alle um seine Pfote gewickelt mit seinem Charme, er hat sich tief in unsere Herzen gegraben, aber er hat eben auch Phasen wo es ihm gesundheitlich sehr schlecht geht und sein Leben am seidenen Faden hängt, wo wir sehr verzweifelt sind. Denn inzwischen wissen wir, dass er neben den schon bekannten Verletzungen auch Ehrlichiose und Leishmaniose hat, was leider eben viel zu spät erkannt wurde. Doch auch da geben wir nicht auf, Alex bekommt alle medizinische Unterstützung, die ihm hilft, die Krisen zu überwinden und seinen kleinen Körper zu stärken.
Damit sich seine Muskeln wieder aufbauen und seine Gelenke gekräftigt werden, musste Alex natürlich ans Laufen gebracht werden. Alex wird nun regelmäßig bei einer sehr kompetenten Physiotherapeutin behandelt, was er sehr genießt, und beim Training auf dem Unterwasserlaufband ist er begeistert dabei. (Das niedliche blaue Bademäntelchen ist übrigens ein Geschenk der Mutter seiner Tierärztin. Sieht er nicht knuffig damit aus?)
Um seinen Bewegungsapparat zusätzlich zu stärken, mussten jedoch weitere Hilfen genutzt werden. Daher konsultierten wir einen deutschlandweit bekannten Spezialisten, und der fertigte dann für Alex maßgeschneiderte Orthesen an. Diese Orthesen stützen die Vorderbeine mit ihren deformierten Gelenken, so dass Alex damit aufstehen und seine Hinterbeine trainieren kann. Auch seine Orthesen trägt Alex mit Stolz, als ob er genau wüsste, wie gut und wichtig sie für ihn sind.
Er dankt seinen Pflegeeltern all die Mühe, die sie mit ihm haben, und die unendliche Liebe, die sie ihm schenken, mit zärtlicher Zuneigung. Ja, und wir tun alles, was in unserer Macht steht, um Alex durch erstklassige tierärztliche Maßnahmen ein gutes, glückliches und vor allem schmerzfreies Leben zu ermöglichen.