Leider erreichte uns die traurige Nachricht, dass Rajia verstorben ist. Wie jeden Morgen ging Rajia aus dem Haus, um im Stall bei den Tieren nach dem Rechten zu sehen und drehte dann seine Runden auf dem riesengroßen Grundstück des Einsiedlerhofes. Sein Frauchen wird von einem Pflegedienst betreut, der sich später am Tag noch wunderte, dass der große Rüde nicht zur Begrüßung vorbeischaute. Als dann Frauchens Nichte nach Hause kam, die sich täglich um das Wohlergehen der Vierbeiner auf dem Hof kümmert, fand sie Rajia im Stall bei der alten Ziege und dem alten Schaf. Er war friedlich an seinem Lieblingsplatz eingeschlafen. Wir sind natürlich sehr traurig über diesen Verlust. Und doch tröstet uns der Gedanke, dass dieser tolle Kerl noch einige glückliche Jahre erleben durfte und sehr geliebt wurde. Machs gut, lieber Rajia, in unseren Herzen hast Du immer einen Platz.
Wenn Sie Rajias Geschichte nachlesen möchten:
Anlässlich unserer Projektreise Anfang Mai 2017 war unsere erste Station bei unseren Partnern der privaten Tierhilfe in der Nähe von Sassari. Hier haben etliche Hunde Zuflucht gefunden, die liebevoll versorgt werden. Einige von ihnen sind schon viele Jahre dort, manche seit Babyalter. So z. B. der imposante Rajia. Er war noch ein ganz junger Hund, als er im Sommer 2009 in der Campagna aufgegriffen worden war, wo man ihn höchstwahrscheinlich ausgesetzt hatte. Er halbverhungert und kurz davor, sich aufzugeben.
Im Refugium konnte er dann zu Kräften kommen und sich erholen. Aber wer auf Sardinien will schon einen solch großen Hund, außer vielleicht, um ihn als Hofhund an die Kette zu legen. Aber das wollten die Tierschützer ihm nicht antun. Für solch ein Schicksal hatten sie ihn ja nicht gerettet. So blieb Rajia, wie so viele andere Hunde auch, einfach dort. Die Jahre vergingen, und als er dann leider in einem unglücklichen Moment von einem der anderen Hunde angegriffen und schwer verletzt wurde, ließ das seine Vermittlungschancen für sardische Verhältnisse auf null sinken. Von der Beißerei blieb eine tiefe Narbe an der Nase zurück, die ihm - dem großen, schwarzen Hund - zudem ein richtig "gefährliches" Aussehen gab.
Wie "gefährlich" er ist, hatten wir schon im letzten Jahr erlebt, sahen aber wenig Chancen, ihn zu holen. Aber als wir Rajia nun wiedersahen und er sich vor lauter Freude kaum lassen konnte, dass sich so viele Menschen mit ihm beschäftigten, ihn streichelten, ihn beschmusten, da stand unser Entschluss fest: Rajia soll nicht den Rest seines Lebens im Refugium bleiben müssen. Er sollte eine Familie, ein richtiges Zuhause bekommen.
Rajia muss nicht mehr umziehen. Er hat einen wunderschönen Gnadenbrotplatz gefunden. Der tolle Rüde hat sich wunderbar in seinem neuen Zuhause eingelebt und genießt die Liebe und Zuwendung in vollen Zügen. Wir freuen uns sehr für Rajia und möchten uns an dieser Stelle nochmals besonders bei dem Pflegefrauchen dafür bedanken, dass sie Rajia ein schönes Zuhause schenkt.