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Biancone (29.7.)


Auch wenn es nur wenige Monate waren, in denen Biancone das Glück eines eigenen Zuhauses erleben durfte, so hat er in dieser Zeit so viel Liebe und Fürsorge erhalten, wie vermutlich in seinem ganzen bisherigen Leben nicht. Leider musste er heute jedoch aufgrund eines drohendes Nierenversagens erlöst werden. Ein herzliches Dankeschön möchten wir der Pflegefamilie aussprechen, die sich ohne Vorbehalte bereits des zweiten Leishmaniose-Hundes angenommen und Biancone somit seine letzten Monate auf dieser Erde so angenehm wie möglich gestaltet hat. Machs gut, lieber Biancone, komm gut über die Regenbogenbrücke.


Wenn Sie Biancones Geschichte lesen möchten:
Unsere Partner in der LIDA in Olbia haben uns wieder für ein ganz besonders armes Geschöpf um Hilfe gebeten. Das Schicksal dieses Hundes geht uns ganz besonders nah. Er ist kein niedlicher Welpe, der uns aus Knopfaugen um Hilfe anbettelt und unsere Herzen zum Schmelzen bringt. Er ist ein steinalter Hund, der wahrscheinlich in seinem schon langen Leben nur gelitten hat. Vielleicht hat er an der Kette gelegen. Oder hat bei einem Schäfer die Schafe gehütet. Zuckerlecken wird es so oder so nie gewesen sein. Und nun, wo er alt und krank ist, hat man ihn wohl auch noch ausgesetzt. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als er im Industriegebiet von Olbia entdeckt wurde. Völlig geschwächt, klapperdürr, mit todtraurigen Augen … fast durchscheinend wie ein Geist … so wackelte er über die Straße, in Gefahr, von einem Auto erfasst und getötet zu werden. Glücklicherweise gibt es dann doch immer mal wieder Menschen, die nicht einfach wegsehen, sondern zupacken. So wurde der arme Kerl erst mal gesichert, dann informierte man die LIDA, und am Abend des 26.10.2020 kam er ins Rifugio.

Wer weiß, wie lange er schon ohne Futter leben und sich bei Wind und Wetter hatte durchschlagen müssen ... Wie hoffnungslos und verzweifelt muss er gewesen sein … Im Rifugio erkannte man dann das ganze Ausmaß der Tragödie. Es wurde ganz klar: Lange hätte der arme alte Hundemann nicht mehr durchgehalten. Er hätte sich irgendwo in eine Ecke gelegt und wäre still und unbeachtet gestorben. Und dann wie Müll entsorgt worden.

Doch nun hatte er eine Chance, und man tat im Rifugio alle, um Biancone, wie der Hund genannt wurde, zu retten. Um ihn aufzupäppeln, bekam er nur erstklassiges Futter. Diverse Untersuchungen und Tests wurden veranlasst, um herauszufinden, mit welchen Krankheiten er zu kämpfen hatte. Wie schon vermutet, stellte sich heraus, dass er Leishmaniose positiv ist. Darüber hinaus ist er auch Filaria positiv. Sofort wurden die notwendigen Behandlungen eingeleitet. Doch zu aller Kummer sprach er zunächst nicht wirklich gut auf die Therapien an. Aber seine Augen blickten schon weniger traurig, als ob er spüren würde, dass man ihn liebt und nichts unversucht lassen würde, ihm zu helfen.

Biancone ist ein solch dankbarer, freundlicher Hundemann. Er liebt menschlichen Kontakt, genießt es ungemein, wenn man sich mit ihm beschäftigt, mit ihm schmust. Als er jetzt sein Mäntelchen bekam – sicherlich das erste in seinem Leben -, wirkte er fast, als ob er stolz darauf wäre. Schließlich haben die anderen Hunde so etwas nicht … ;-)

Für Biancone wird im Rifugio alles getan, damit es ihm gut geht und er sein trauriges früheres Dasein vergessen kann. Aber es fehlt den Mitarbeitern einfach an Zeit. Sie können nicht die Liebe und Geborgenheit einer richtigen Familie ersetzen.


Videolink: https://youtu.be/j5aTo9j2jdE

27. März 2021:
Biancone durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.

April 2021:
Biancone hat ein warmes (Ofen-)Plätzchen bei einer Pflegestelle gefunden, die erst kürzlich die Senior-Hündin Pretty Mami als Gnadenbrothund von uns übernommen hat. Und hier ist der arme Kerl auch genau richtig, denn es ist ein ruhiger Haushalt, wo der Focus ganz klar auf dem Päppeln und liebevollen Umsorgen älterer Tiere liegt. Biancone und Pretty Mami kennen sich noch von Sardinien und kommen bestens miteinander zurecht - so gut, dass sie sich hin und wieder auch das neue, orthopädische Bett teilen, welches wir dem alten Rüden für seine schmerzenden Knochen bestellt haben.



Es soll Biancone auf seine alten Tage einfach an nichts fehlen und so wird er demnächst beim Tierarzt eingehend untersucht werden (Röntgen von HWS und TWS, Ultraschall Bauchraum). Auch einen neuen Mittelmeertest haben wir durchführen lassen, um zu schauen, wie er mit seiner Leishmaniose optimal eingestellt werden kann und ob die Filarien behandelt werden sollten.

Für Futter und die Behandlungskosten der Leishmaniose kommen wir als Verein auf (auch bei Pretty Mami), aber auch Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschelpulver, Teufelskralle und Ziegenmilch bekommt Biancone, damit sein alter Bewegungsapparat bestmöglich versorgt und entlastet wird.

Bewegung ist ein gutes Stichwort: So geschunden seine alten Knochen auch sein mögen und so erbärmlich es leider ausschaut, wenn man ihm zusieht, wie er aufsteht oder sich hinlegen möchte - so gerne geht er spazieren! Und ist er erst einmal draußen und hat sich eingelaufen, möchte er so schnell gar nicht mehr zurück nach Hause und genießt die Spaziergänge sichtlich.

Sein Pflegefrauchen hat ihm extra Schuhe für draußen besorgt, weil die Pfotenzwischenräume durch die Leishmaniose empfindlich sind und für drinnen hat er Noppensocken, damit er nicht so schnell wegrutscht. Bei frühlingshaftem Wetter genießt er die ersten warme Sonnenstunden im Garten und wenn er sich dann in eine kleine, gebuddelte Erdkuhle legt, ist es ein traurig-rührender Anblick.

Wir wünschen uns sehr, dass er noch viele, viele Sonnenstunden auf dieser Erde genießen kann und sind sehr froh, dass er wunderbare Menschen um sich hat.

 
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