Anfang Januar erhielten wir die Hiobsbotschaft, dass es Pinuccio sehr schlecht ginge. Sofort wurde er zum Tierarzt gebracht, die Blutuntersuchungen und die Röntgenbilder ermöglichten keine klare Diagnose. Nur, dass etwas ganz und gar nicht stimmte und dringend operativ gehandelt werden musste. Der Eingriff musste aber in einer speziellen Klinik erfolgen, und so wurde Pinuccio am 13.01.2023 in die rund 100 km entfernte Klinik gebracht. Weitere sehr tiefgreifende Voruntersuchungen ergaben dann, dass es nicht wie befürchtet um einen sehr großen Tumor ging, sondern um etwas viel Komplizierteres.
Es deutete alles darauf hin, dass Pinuccio einen riesigen Zwerchfellriss haben musste, und das schon seit längerer Zeit. Keines der inneren Organe saß mehr an seinem Platz, alles war verschoben, drückte auf Lunge und Herz und hatte auch zu einem Erguss im Herzbeutel geführt ...
Pinuccio war schon extrem geschwächt, aber ohne Operation hätte er gar keine Chance zum Überleben gehabt. Also musste der Eingriff gewagt werden. Die Operation dauerte rund drei Stunden, in denen der Riss im Zwerchfell geschlossen und alle Organe und Darmschlingen wieder an ihre richtigen Plätze gebracht wurden. Der Erguss im Herzbeutel war abgesaugt worden, hatte sich jedoch später noch mal gebildet, so dass noch einmal abgesaugt werden musste. Nach der Operation war Pinuccio sehr geschwächt und musste zur weiteren Beobachtung stationär in der Klinik bleiben, konnte einige Tage später jedoch entlassen werden. Wir waren guter Dinge, da es Pinuccio besser ging. Sein Zustand hatte sich stabilisiert, auch die Blutwerte. Er durfte wieder in sein gewohntes Umfeld zu seinen lieben Menschen und seinen Hundefreunden, was ihn sichtlich freute. Er wurde rund um die Uhr betreut, war aufmerksam und freudig.
Am Morgen des 18. Januar 2023 wollte Pinuccio ein paar Schritte spazieren gehen, doch unterwegs brach er zusammen. Er wurde zurück in sein Zimmer getragen, dann schien es ihm wieder besser zu gehn. Er schien stabil. Die ganze Zeit war seine Hauptbezungsperson bei ihm und hat ihn begleitet. Dann, als sie kurz aus seinem Zimmer ging und zurückkam, war Pinuccio verstorben.
Wir können unsere Trauer nicht in Worte fassen. Lieber Pinuccio, von Herzen hätten wir dir ein langes Leben und vor allem ein liebevolles eigenes Zuhause gewünscht, doch leider blieb es dir verwehrt. Dennoch hattest du wundervolle Menschen um dich, die dir Liebe und Geborgenheit geben konnten, auch deine Hundefreunde haben dir Halt gegeben. An dieser Stelle bedanken wir uns von ganzem Herzen bei allen Menschen, die Pinuccio begleitet haben, auch für ihn gespendet haben.
Wenn Sie Pinuccios Geschichte nachlesen möchten:
Die beiden wunderschönen Rüden, namens Pino und Pinuccio, wurden von ihren Menschen als „Ausschuss“ angesehen und ausgesetzt. Glücklicherweise blieb es ihnen erspart, ein kurzes, trauriges Leben als Streuner verbringen zu müssen. Sie wurden eingefangen und ins Rifugio nach Olbia gebracht. Dort bat man uns, für diese beiden Rüden in Deutschland ein gutes Zuhause zu suchen. Die beiden scheinen in ihrem jungen Leben noch nicht viel gute Erfahrungen gemacht zu haben. Bei meinem Besuch zeigten sie sich als schüchtern und vorsichtig.
Im März 2016 durften sie auf eine deutsche Pflegestelle reisen. Pino hatte recht schnell ein Zuhaues gefunden, für Pinuccio wurde es 2017 offiziell.
01. Mai 2022:
Pinuccio kommt leider unverschuldet in die Vermittlung zurück. Er ist nach wie vor zurückhaltend, begegnet Menschen allerdings sehr freundlich. Er lässt sich problemlos das Geschirr anziehen, das Fell bürsten und er genießt dann auch die Streicheleinheiten. Durch seine Taubheit reagiert er auf Handzeichen und Körpersprache. Er ist stubenrein und läuft schön an der Leine. Für Pinuccio suchen wir ein liebevolles Zuhause, in dem er alt werden kann. Eine nette und ruhige Hundedame an seiner Seite würde ihm sicherlich gut gefallen.
17. September 2022:
Pinuccio wartet leider immer noch auf seine eigenen Menschen. Er hat sich gut entwickelt. Mit anderen Hunden verträgt er sich gut, vor allem in Hundekumpel Franco hat er einen freundlichen Spielkumpanen gefunden. Am Zaun begrüßt er alle Hunde freundlich, wenn er aber blöd angemacht wird, zeigt er schon mal die Zähne. Ebenso bei sehr großen Hunden, wie unseren Herdenschutzhunden, vor denen er sich fürchtet, wenn sie schnell auf ihn zu laufen.
Pinuccio ist zwar anfangs Menschen gegenüber schüchtern, aber hat er einmal
Vertrauen gefasst, liebt er es zu kuscheln. Er läuft super an der Leine, fährt problemlos im Auto mit und geht gerne spazieren. Ihm macht seine Taubheit keine Probleme, jedoch sollten zukünftige Halter ihn nicht in ungesichertem Gelände freilaufen lassen. Eine 10-Meter-Schleppleine gibt
ihm genügend Spielraum, die Gegend zu erkunden und die Spaziergänge zu genießen. Gerne gibt die Pflegestelle viele gute Tipps, wie man gut mit einem tauben Hund zusammenleben kann :-)