Ich wollte schon als Kind immer ein Tier haben, doch da ich selbst in einem Heim aufwuchs, war mir dieser Wunsch leider verwehrt. Sobald ich auf eigenen Füßen stand, nahm ich den Hund eines Bekannten in Pflege, während er in den Urlaub fuhr. Dieser holte die Hündin, die außerdem trächtig war, nie wieder ab. Damals wurde ich zum ersten Mal damit konfrontiert, Hundewelpen in gute Hände vermitteln zu müssen. Einen behielt ich dann aber doch selbst. Der Pudelmix Sissi wurde stolze 21 Jahre alt und war in ihrem Leben nie krank.

Meine tierische Laufbahn ging auch immer so weiter, ich legte mir nie selbst ein Tier zu, entweder liefen sie mir zu oder ich wurde gefragt, ob ich sie übernehmen könnte. Zu meinen „Glanzzeiten“ zählte ich bis zu 60 Tiere: Hühner, Enten, Katzen, Hunden, Ziegen, Hasen usw. Damals wohnte ich ziemlich ländlich, und ich kannte noch keinen Verein, der mir bei der Vermittlung hätte helfen können, also blieben die meisten bei mir.

Auch jetzt wenden sich noch oft Bekannte und Arbeitskollegen, die zu 80 Prozent aus ausländischen Kollegen aus Russland, Polen usw. bestehen, ob ich ihre Tiere nehmen könnte, die sie aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr halten können oder wollen. Das Verhalten gefällt mir zwar nicht, dennoch bin ich froh, dass sie mich fragen, denn in ihren Heimatländern hätten sie die Tiere einfach vor die Tür gesetzt. proTier hat mir schon ein paar Mal geholfen, solche Tiere weiter zu vermitteln. Dafür möchte ich mich bei proTier bedanken, dass sie auch die Tiere vor unserer Türe nicht vergessen.

Denn Tierschutz bedeutet für mich vor allem auch, die Menschen zu einem Umdenken zu bewegen, auch wenn es nur im eigenen Umfeld ist.