In Europa gibt es Anaplasma platys und Anaplasma phagozytophilum.
Übertragung A. platys ist neu in Europa und kommt bisher vor allem im Mittelmeerraum vor und wird durch die Braune Hundezecke übertragen. A. phagozytophilum ist eine alte, in Nord- und Mitteleuropa bekannte Erkrankung und wird durch den gemeinen Holzbock übertragen.
Erreger Wie die Ehrlichien gehören die Anaplasmen zu der Gruppe der Rickettsien. A. platys befällt die Blutplättchen, A. phagozytophilum befällt die weißen Blutzellen (Leukozyten), vor allem die Granulozyten.
Symptome Die Symptomatik ist die der Ehrlichiose ähnlich. Die Besonderheit von A. platys ist, dass sie einen immer wiederkehrenden Blutplättchenmangel hervorruft.
Diagnose Blutbild, Eiweißelektrophorese Die Auffälligkeiten sind identisch mit denen einer Ehrlichiose.
Für A. platys gibt es bislang nur den Nachweis über eine PCR.
Therapie Die Therapie und Prognose sind vom Erreger abhängig.
Eine Erregerfreiheit bei A. platys gibt es nicht, die Schübe der Plättchenarmut werden aber im Laufe des Hundelebens seltener und weniger ausgeprägt. Das Immunsystem arrangiert sich im Laufe des Hundelebens. Sollte ein solcher Hund eine Operation benötigen, muss am OP-Tag immer erst ein Blutbild erstellt werden, um die aktuelle Anzahl der Blutplättchen zu bestimmen.
A. phagozytophilum spielt für Hunde aus Sardinien derzeit als mitgebrachte Erkrankung keine Rolle.
Achtung: A. phagozytophilum kann sich der italienische Hund hier in Deutschland durch den gemeinen Holzbock einfangen. Das Gute: Nach drei Wochen Doxycyclin ist der Hund erregerfrei.
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