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Filariose


In Europa sind beim Hund vor allem zwei Filarienarten von klinischer Bedeutung.

Herzwurm (Dirofilaria immitis)
Übertragung

Der Herzwurm wird über verschiedene Stechmückenarten übertragen. Der Herzwurm kommt bereits in weiten Teilen Europas vor. Skandinavien, Deutschland und Großbritannien gelten bislang noch als frei von Herzwurm. Nach dem Stich der Stechmücke gelangen winzige Wurmlarven (Mikrofilarien) zunächst ins Gewebe, und danach wandern die Mikrofilarien ins Blut, von dort aus gelangen sie in den ganzen Körper und setzten sich vor allem in den Lungenarterien fest. Bei starkem Befall reichen sie bis ins rechte Herz.

Symptome
Die Symptomatik ist von der Stärke des Befalls abhängig. Es kann folgende Auffälligkeiten geben: Husten, erschwerte Atmung, vor allem nach Anstrengung, Konditionsverlust und Gewichtsverlust.

Diagnose
Direkter Erregernachweis

Es gibt zwei Möglichkeiten: Zum einen können mittels Antigentest gebärfähige ausgewachsene Weibchen nachgewiesen werden. Hierbei wird ein Eiweiß nachgewiesen, das das erwachsene Herzwurmweibchen während der Geburt der Wurmlarven ausschüttet. Ein positives Ergebnis zeigt sich frühestens fünf bis sechs Monate nach der Infektion.

Zum anderen können mittels eines sogenannten Knott-Tests Wurmlarven im Blut nachgewiesen werden. Bei einem positiven Knott-Test muss mittels PCR (Erbgutuntersuchung) oder unter dem Mikroskop eine Artbestimmung durchgeführt werden.

Eine Unterscheidung, welche Wurmart bei dem betreffenden Hund vorliegt, ist deshalb wichtig, weil die verschiedenen Filarienarten mit unterschiedlichen Medikamenten und über einen unterschiedlichen Zeitraum therapiert werden.

Therapie
Makrozyklische Laktone

(z. B. Moxidectin, Milbemycin, Ivermectin, Selamectin)
Diese Medikamentengruppe wird zur Therapie der Wurmlarven eingesetzt. Es müssen „Spot on“-Formulierungen benutzt werden, da ein abruptes Absterben der Wurmlarven zum Verstopfen der Gefäße und zu Schocksymptomen führen kann. Eine Therapie ist umso risikoreicher, je höher die Befallsdichte der Mikrofilarien ist.

Melarsamin (Immiticide®)
Melarsamin wird zur Therapie gegen die erwachsenen Würmer eingesetzt. Die Therapie der Herzwürmer ist risikoreich, da die abgestorbenen Herzwürmer die Gefäße verstopfen können.

Je nach Situation muss von versierten Tierärzten ein Therapieplan erstellt werden.

Hautwurm (Dirofilaria repens)
Übertragung

Diese Filarienart wird durch verschiedene Stechmückenarten, die auch in Deutschland vorkommen, übertragen. Da es über die Mücke zur Übertragung auf den Menschen (vor allem Kleinkinder sind gefährdet) kommen kann, müssen positive Hunde behandelt werden. Eine direkte Übertragung vom Hund auf den Menschen ist nicht möglich. Nach dem Stich der Stechmücke gelangen die Würmer ins Bindegewebe unter die Haut. Die erwachsenen Würmer leben im Gegensatz zum Herzwurm im Bindegewebe der Haut und verursachen meist keine Symptome.

Symptome
Knoten in und unter der Haut sind manchmal bei infizierten Hunden zu tasten. Nur ein Teil der Hunde zeigt Juckreiz, viele Hunde sind aber symptomlos.

Diagnose
Der Hautwurm wird wie Dirofilaria immitis per Knott-Test nachgewiesen. Ist er positiv, muss eine Wurmbestimmung durchgeführt werden, da die Behandlung des Hautwurmes wesentlich einfacher ist.

Therapie
Es kommen makrozyklische Laktone zum Einsatz (z. B. Advocate®/Stronghold®). Auch hier gilt, dass nur „Spot on“-Formulierungen zum Einsatz kommen dürfen. Die Wurmlarven werden abgetötet, und beim adulten Wurm wird durch das „Spot on“ die Vermehrung verhindert.

 
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